SturmEcho

SturmEcho 376: Goldener Coup

Der SK Sturm hat sich für eine einmalige Spielzeit mit gleich zwei Titeln belohnt. Aufopferung, harte Arbeit und der tägliche Antrieb führten am Ende zu Freudentränen, Jubelposen und einer unvergesslichen Double-Feier am Hauptplatz. Grund genug für das neue SturmEcho, diese historische Spielzeit in Form einer Sonderausgabe noch einmal aufzuarbeiten.

Un' emozione, wie 1999. Eine Saison, zwei Trophäen – erstmals nach 25 Jahren wieder. Mit der Coverstory nimmt das Klubmagazin seine Leser noch einmal mit auf diese bewegende Reise. Die emotionalsten Bilder, die coolsten Sager sowie ausführliche Einordnungen der Meistersaison.

Das heimliche Maskottchen. Seine Ansprachen vor dem Spiel sind bereits jetzt legendär, der darin oft thematisierte Honigdachs schon so etwas wie ein Sturm-Maskottchen. Co-Trainer Uwe Hölzl, der aber auch andere Tiere in seine Motivationsreden mitaufnimmt, über sein Ritual vor dem Match.

Ein „Kindergedicht“. Michael Ostrowski ist ein kultureller Tausendsassa. Das beweist er auch im SturmEcho, wo das Kuratoriumsmitglied ein satirisch verfasstes „Kindergedicht“ zum Besten gibt.

Miteinander erfolgreich samma. Und das zumindest bis 2026, hat Sturm doch im Rahmen der Double-Feierlichkeiten den Vertrag mit Hauptsponsor Puntigamer offiziell verlängert. Dann wird dies zugleich eine 30 Jahre lange Partnerschaft sein. Eine Erfolgsgeschichte.

Harte Arbeit auf den Rängen. Es war das perfekte Zusammenspiel in der abgelaufenen Saison: auf der einen Seite die Mannschaft, auf der anderen Seite die Fans, auf beiden Seiten volle Emotion und Leidenschaft. Das Double war auch beim Kollektiv 1909 mit viel intensiver Arbeit verbunden. Eine Rückschau.

Diese und weitere Beiträge lesen Sie im neuen SturmEcho 376, das unter shop.sksturm.at sowie in den SturmShops Hans-Sachs-Gasse, Liebenau und Shopping City Seiersberg erhältlich ist.

Abos und Infos: 0316 / 771 771

INHALT

  • Kurzpässe
  • Vorstandsetage (Kolumne)

Doublesieger 2024

  • Teil 1: Samma Cupsieger
  • Teil 2: Samma Meister
  • Uwe Hölzl im Protokoll
  • Der Problembehr (Kolumne)
  • 30 Jahre Partnerschaft zwischen Sturm und Puntigamer
  • Michael Ostrowskis „Kindergedicht“
Fankurve
  • Kurvendiskussion (Kolumne)
  • Schwarzmarkt
Seit 1909
  • Schwarz-weiße Familienchronik: Juli, August, September
  • Schlusspfiff: Schwarzer Streifen
Am Hauptplatz wurden bei der Double-Feier die beiden errungenen Trophäen den Fans präsentiert. © Sebastian Atzler

„Bam-bam-bam“

Der 2020 begonnene Erfolgsweg mündete vier Jahre danach in einen glanzvollen Doublesieg. Wie die „riesigen Siegertypen“ das Entscheidungsspiel gewannen und dann ausgiebig Party machten. Was Ricchi e Poveri damit zu tun hat und warum die von Trainer Ilzer ausgerufene „Erntezeit“ prolongiert ist.

„Nehmt das Herz in die Hand. Volle Energie. Das sind unsere 45 Minuten. Für die haben wir uns die ganze Saison vorbereitet. Für diese 45 Minuten. Leader, Führungsspieler: Pusht uns zum Sieg. Bleibt’s relaxed. Tut’s Fußballspielen, so gut ihr könnt. Nicht mehr – und das wird reichen. Das verspreche ich Euch, Männer. Fortyfive minutes. Gemma!“ Der Rest ist steirische, ist österreichische Sportgeschichte. Nach dieser furiosen Halbzeitansprache von Trainer Christian Ilzer im finalen Meisterschaftsmatch gegen Austria Klagenfurt erfüllte Sturm Graz, allen voran die Torschützen Gregory Wüthrich und Amady Camara, die Anweisungen ihres Coachs, der vor der zweiten Halbzeit genau die richtigen Worte für sein Team fand. Die verbale Energieinjektion wirkte: Sturm Graz machte das möglich, was jahrelang als unmöglich gegolten hatte: Die Schwarz-Weißen lösten am Pfingstsonntag den FC Salzburg als österreichischer Fußballmeister ab. Mehr noch: Sie errangen in der Saison 2023/24 das Double und qualifizierten sich so für die Champions League. Ekstase pur bei Tausenden Sturm-Fans, national wie international gab es viel Lob und Anerkennung: „,Schwoaz‘: Steirische Erfolgsfarbe“, titelte etwa die Wiener Tageszeitung „Die Presse“.

Die Tage vor dem Triumph waren quälend. Die vielen Gespräche mit Fans, die sich entweder in grenzenlose Optimisten oder unverbesserliche Pessimisten einteilen ließen, gingen an die Substanz. „4:0 gegen die Klagenfurter, wirst sehen, wir führen nach 20 Minuten schon 2:0“, versus: „Der Pacult ist ein Trainerfuchs, der wird uns sicher Punkte abnehmen. Schrecklich, die Meisterschaft im letzten Spiel vor eigenem Publikum verlieren zu müssen.“ Freunde riefen täglich an, um ihre Nervosität in mehr oder weniger belanglosen Sturmgesprächen („Hoffentlich verletzt sich keiner mehr im Training.“) abzubauen. Andere berichteten von Schlafstörungen beziehungsweise von Träumen mit negativem Ausgang: „In der Nachspielzeit haben die Klagenfurter das 3:3 erzielt. Dann wachte ich auf.“ Viele bemühten mehrfach am Tag Google, um nach Eingabe von „Sturm Graz“ von irgendeinem Nachrichtenportal irgendeine Neuigkeit in Erfahrung zu bringen. Aberglaube feierte fröhliche (und natürlich schwarz-weiße) Urständ: Mit welchem T-Shirt und welchem Schal soll man in das Entscheidungsspiel gehen? Der alte Osim-Schal hat mehrfach Glück gebracht, vielleicht dazu das Graz-Shirt vom erfolgreichen Cupfinale? Sturm setzte sich in den Gedanken fest, okkupierte den Alltag. „Ich glaube, ich denke derzeit täglich mehr als 100-mal an Sturm“, sagte einer aus der Freundesrunde. Verständlich.

„Wie 1999“

Und dann das Endspiel. Endlich. Noch dazu an einem – nomen est omen – Feiertag. Drei (!) Stunden vor Matchbeginn waren die Straßenbahnen in Richtung Liebenau hoffnungslos überfüllt, vor und in der Merkur-Arena wurden fallweise aufkommende subjektive Zweifel durch die spürbar werdende kollektive Euphorie weggewischt. Lange bevor noch ein Spieler den Rasen betreten hatte, übte sich die Kurve auf das Kommende mit einem melodischen Coup ein. Die Fans sangen in der Melodie von „Sarà perché ti amo“ („Es wird sein, weil ich Dich liebe“) von Ricchi e Poveri die erst in der Nacht zuvor getexteten Zeilen: „Un’ emozione / wie 1999 / Wir hol’n das Double / wie unter Ivan Osim. Wir werden Meister / und singen alle z’sammen / Wir geben Vullgas / die Stadt, die steht in Flammen. Schalalalalalala …“. Der Funke sprang über. Und wie. Der Italo-Hadern aus dem Jahr 1981, der auch im San Siro-Stadion bei Milan-Heimspielen regelmäßig Partystimmung erzeugt, breitete sich von der Kurve über die Längsseiten im ganzen Stadion aus, wurde zu einem rhythmischen Selbstbekenntnis für Zuversicht und Vorfreude. Die Folge: Standing Ovations bereits für die zwei Sturm-Goalies, die zum Aufwärmen aufs Spielfeld liefen, tosender Applaus für den etwas später nachfolgenden Rest der Mannschaft. Fans und Spieler wurden zu einer verschworenen Gemeinschaft, die ein Ziel verfolgt. Gänsehautfeeling auf den Rängen. So fühlt sie sich also an, die „Erntezeit“, von der Christian Ilzer immer gegen Saisonende spricht.

Den gesamten Beitrag zu Sturms goldenem Coup lesen Sie im neuen SturmEcho 376.

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