SturmEcho

SturmEcho 375: Lizenz zum Spielen

Mit dem Cupfinale und weiteren Topspielen biegt die Saison langsam aber sicher in die Zielgerade ein. Der dazu passende Lesestoff neigt sich aber keinesfalls dem Ende zu. Das bestätigt ein Blick in die neue Ausgabe des traditionellen SturmEcho. Schwarz-weiße Hintergrundgeschichten soweit das Auge reicht!

Das „Pickerl“ als Routine. Die Rechnung ist einfach: Ohne Lizenz keine Bundesliga-Teilnahme. Nicht ganz so einfach sind hingegen die hunderten Arbeitsstunden, die der SK Sturm in das Lizenzierungsverfahren steckt. Ein spannender Blick hinter die Kulissen.

Danish Dynamite. Gekommen, um zu treffen. Um oft zu treffen. Der englische Däne Mika Biereth über seine Abschlussstärke, Reden von „Honigdachs“ und Co-Trainer Uwe Hölzl sowie seine Zeit als Rechtsverteidiger bei Chelsea.

Back in Black. Jürgen Säumel ist als Cheftrainer von Sturm II zurück bei den Steirern. In Graz hat der ambitionierte Heimkehrer eine schwierige Mission vor der Brust. Ein Porträt.

Legendär. Mit Stephanie Kovacs und Anna-Carina Kristler befinden sich seit kurzem erstmals zwei ehemalige Spielerinnen im auserwählten Kreis der Sturm-Legenden. Ein Gespräch über Karrierehighlights und Hoppalas mit roten Schuhen.

Unabhängig und selbstbestimmt. Das ist der SK Sturm, der alle vier Jahre seine Mitglieder über die Zukunft des Vereins abstimmen lässt. Die Generalversammlung 2024 sparte nicht mit Rekorden, Verlängerungen und Visionen. Ein ausführlicher Rückblick.

Diese und 29 weitere Beiträge lesen Sie im neuen SturmEcho 375, das unter shop.sksturm.at sowie in den SturmShops Hans-Sachs-Gasse, Liebenau und Shopping City Seiersberg erhältlich ist.

Abos und Infos: 0316 / 771 771

INHALT

  • Kunstschüsse
  • Vorstandsetage (Kolumne)
  • Lizenz zum Spielen
  • Kurzpässe

Sturm & Drang

  • Interview: Mika Biereth
  • Bianca Winkler im Porträt
  • Sturm II: Neo-Trainer Jürgen Säumel
  • Frauen-Legenden: Anna-Carina Kristler und Stephanie Kovacs
  • Der Problembehr (Kolumne)

Sportklub Sturm

  • Die Generalversammlung im Rückblick
  • Vereinsgremien
  • Sponsor Lounge: Max Hofstätter von Promedico

Fankurve

  • Kurvendiskussion (Kolumne)
  • Schwarzmarkt

Seit 1909

  • Saison mit Sternchen 1973/74: Die verrückteste Spielzeit ever
  • Schwarz-weiße Familienchronik:April, Mai, Juni
  • Schlusspfiff: Historischer Abend

Das „Pickerl“ für die Schwoazn

Vom Papierkrieg zum Upload-Marathon: Nach Hunderten Arbeitsstunden erhielt Sturm Graz die Lizenz für 2024/25. Warum der Spitzenfußball Eignungsprüfungen braucht und was es mit 96,61 Euro aus Bologna auf sich hat.


Die Spannung in der Geschäftsstelle Messendorf hielt sich – glücklicherweise – in Grenzen. Wie erwartet, wurde den Schwarz-Weißen von der Bundesliga die Lizenz für die Saison 2024/25 erteilt – in erster Instanz. Wie schon in allen acht Jahren zuvor, seit Thomas Tebbich als Geschäftsführer Wirtschaft agiert. Die positive Entscheidung, die via Mail von Wien nach Graz kommuniziert wurde, ist die Voraussetzung für die Teilnahme an der höchsten Spielklasse im heimischen Fußball: die Lizenz zum Kicken sozusagen. So leicht der Österreichischen Fußball-Bundesliga (ÖFBL) das grüne Licht für Sturm gefallen ist, so aufwändig und detailreich gestaltete sich die Bereitstellung der Unterlagen. Allein die Lizenzbestimmungen füllen ein knapp 100 Seiten starkes Handbuch, das alle Anforderungen penibel auflistet. Ziel sei ein „Circulus virtuosus“, wie in der Einleitung betont wird. Es gelte, das Spielniveau zu verbessern, was wiederum den Unterhaltungswert und den Zuschauerzuspruch fördert, höhere Zuschauerzahlen wiederum ziehen mehr Sponsoren und TV-Gelder an, wodurch die Klubs wieder in Stadioneinrichtungen, Jugendförderprogramme, Trainingsmethoden und ihren Mitarbeiterstab investieren können. Kurzum: Alles greift ineinander, alles wird besser.

Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Tebbich
Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Tebbich © Arno Friebes

Die ÖFBL-Lizenzbestimmungen werden wohl nie eine Lieblingslektüre für Fußballromantiker werden. Hier hört man bisweilen den Amtsschimmel wiehern, Formulierungen wie jene unter Punkt 4.4.3.1 –„Beherrscht der Lizenzbewerber oder dessen Kapitalgesellschaft (siehe Abschnitt 4.4.2) andere Unternehmen, müssen zum Nachweis der Erfüllung der finanziellen Lizenzierungskriterien konsolidierte Unterlagen (Jahres- und Zwischenabschluss, Budget und Liquiditätsplan) erstellt und dem Lizenzgeber vorgelegt werden.“ – sind keine Seltenheit. Notwendig geworden sind Lizenzbestimmungen nachdem sich Rapid Wien in den 1990er-Jahren mit einem Börsengang gehörig verspekuliert hatte, was im April 1994 zu einem Ausgleich im Wege eines Insolvenzverfahrens geführt hat. Weitere Pleiten von Großklubs (2002: FC Tirol, 2006: Sturm Graz, 2007: GAK) unterstrichen die Unverzichtbarkeit eines strengen Regelwerks, um den heimischen Profi-Fußballsport nicht in seinem Bestand zu gefährden. Die inhaltliche Ausrichtung ist klar: Fußball darf kein Spielplatz für Glücksritter, Trickser und solche, die es mit seriösem Wirtschaften nicht allzu genau nehmen, sein.

Mit der Lizenzierung werde nicht eine Beschränkung der Klubs, sondern das Gegenteil bezweckt, heißt es bei der Bundesliga: Den Klubs werde ermöglicht, ihre Infrastruktur auf anerkannte Mindeststandards anzuheben. Die Transparenz der Finanzgeschäfte des Fußballs werde verbessert, was bei den Investoren das Vertrauen stärkt und zu neuen Investitionen in den Fußball führt: „Die verbesserte Sicherheit in den Stadien erhöht das Vergnügen der Fußballfans, vor, während und nach dem Spiel. Die Fußballfamilie muss ihren Kunden ein höchstes Niveau an Kundenzufriedenheit bieten, wenn sie diese nicht an andere Sportarten verlieren will. Wir brauchen ein Produkt, das den Fernsehsendern und den Sponsoren gefällt.“ Letzteres mag vielleicht nicht auf einhellige Zustimmung der Fans stoßen, die Prüfung der – über die sportliche Qualifikation hinausgehenden – Erfüllung von für Professionalität bedeutsamen Kriterien ist aber weithin unbestritten. Was auch Thomas Tebbich bestätigt: „Dank der Bundesliga-Auflagen hat sich die Liga gut entwickelt, was auch – wie wir zuletzt in Lille erfahren haben – international beachtet wird. Auch in Frankreich schätzt man Österreichs Topklubs. Unsere Bundesliga wird oft unterschätzt: Wenn etwa Deutsche Spiele aus Stadien sehen, die vielleicht nicht dem absoluten europäischen Top-Standard entsprechen, ist dieser Eindruck trügerisch.“

Den gesamten Beitrag mit weiteren Statements von Thomas Tebbich, Sturm-Finanzleiter Nico Winterberg und Sportrecht-Anwalt Johannes Mitterecker lesen Sie im neuen SturmEcho 375.

Diesen Beitrag teilen

Themen in diesem Beitrag