Der Dauerbrenner

Gazi, der 04. Oktober 2020, was sagt dir dieses Datum?

Wenn ich mich richtig erinnere, war das mein Debüt für Sturm. Wir haben gegen Altach gespielt und mit 4:0 gewonnen. Das war mein erstes richtiges Profispiel in der ersten Liga, da verbinde ich nur schöne Erinnerungen daran und es war auch der Beginn einer sehr schönen Zeit, die bis heute andauert.

129 Spiele hast du bereits für Sturm absolviert, die 150 könnten sich heuer noch ausgehen, dann wärst du eine potenzielle Sturmlegende – wie würde sich das für dich anhören?

Ganz ehrlich: Das wäre etwas richtig Cooles. Ich denke, dass jeder Spieler auf so etwas hinarbeitet und sich darüber freut, wenn er – das klingt jetzt schon arg, ich bin ja noch garnicht so alt – als potenzielle Legende angesehen wird. Natürlich wäre das etwas wirklich Schönes. Ich versuche einfach, dass ich so viele Spiele wie möglich in dieser Saison absolviere und wenn es sich am Ende ausgeht, ist es ein schöner, persönlicher Erfolg für mich, diesen Meilenstein erreicht zu haben. Dafür müssen wir aber im Cup und im Europacup einige Spiele zusätzlich absolvieren, was natürlich sehr toll wäre.

14 Spiele hast du in der Europa League bereits in den Beinen – wie würdest du die Lernkurve auf internationalem Bankett in den vergangenen Saisonen beschreiben?

Ich denke, dass die Lernkurve sehr, sehr stark nach oben geht bzw. gegangen ist. Wenn man sich die Leistung, jetzt allgemein, von uns als Mannschaft in den ersten Europacup-Spielen 2021/22 anschaut, dann war da sehr viel Nervosität und viel Unsicherheit dabei – da hat noch nicht alles gestimmt. Wenn man das mit einigen Spielen aus der Vorsaison oder mit heuer vergleicht, wie wir als Team performen und auch ich persönlich, dann haben wir uns schon gewaltig weiterentwickelt und man sieht, dass wir auf diesem Niveau mitspielen können. Wir werden versuchen, noch weitere Schritte nach vorne zu gehen, an der vergangenen Saison anzuknüpfen und – wenn möglich – noch besser abzuschneiden.

Was war deiner Meinung nach dein bestes Spiel für Sturm und warum?

Auf die Schnelle fällt mir da keines ein. Wir haben schon sehr viel geile Spiele gehabt. Und das Problem ist, ich spiele in jeder Partie gut (lacht). Nein, Spass beiseite, eines der besten, an das ich mich jetzt erinnern kann, war das Heimspiel gegen Midtjylland, wie wir letzte Saison unseren Europa League-Auftakt gewonnen haben. Da war ich wirklich stabil (lacht).

Der Konkurrenzkampf auf der Rechtsverteidiger-Position ist mit der Verpflichtung von Max Johnston noch einmal größer geworden – inwiefern beeinflusst das dich bzw. euch im Training und in den Spielen?

Ich denke, dass das für uns als Team nur positive Aspekte hat. Nicht nur im Speziellen für mich selbst, weil ich schon länger da bin, sondern auch für ihn – wir müssen beide mehr Gas geben. Wir müssen beide in jedem Training an unser Limit gehen und das tun wir auch. Das bringt meiner Meinung nach allen und jetzt im Speziellen uns beiden sehr viel, weil es den Weiterentwicklungsprozess fördert, da jeder spielen will. Du spielst nur, wenn du gut trainierst und folglich auch in den Partien performst. Dafür ist ein gesunder Konkurrenzkampf sehr förderlich. Deshalb hat die Verpflichtung von Max für mich nur positive Aspekte.

Was willst du im Allgemeinen mit Sturm noch alles erreichen?

Ich will mit Sturm unbedingt noch einen Titel gewinnen, das wäre wirklich etwas Wunderschönes. Wir haben beim Cupfinale und bei der anschließenden Feier alle gesehen, was im Stadion und in der Stadt abgegangen ist. Das war ein sehr schönes Gefühl, nicht nur für uns Spieler, sondern auch für die Menschen, wie sehr wir sie glücklich machen konnten. Ich denke, dass das am Ende zählt, lachende Gesichter zu sehen, Freude in ihren Augen. Seit unserer Erfolgsphase hat sich auch etwas geändert. Die Fans freuen sich unglaublich für uns und umgekehrt auch wir uns für sie. Gemeinsam solch tolle Momente zu erleben, schweißt das Team und alle im gesamten Klub zusammen. Das merkt man überall, wenn man mit Fans redet, ist es wirklich toll zu sehen, wie sehr sie sich für einen bzw. für den Verein freuen. Natürlich ist es das Ziel, auch heuer einen Titel zu holen.