Comeback geglückt: Heimpunkt gegen Atalanta

Furioser Auftakt, bitteres Ende in Halbzeit eins

Die 22 Akteure in Graz-Liebenau wurden von einer unglaublich stimmungsvollen Kulisse empfangen, die Nordkurve zauberte eine beeindruckende Choreografie in den Nachthimmel, die ihresgleichen suchte. Von Beginn weg attackierte Sturm wie gewohnt hoch und zwang Atalanta zu frühen, weiten Bällen. Bereits nach zwei Minuten probierte es Alexander Prass mit seinem schwächeren rechten Fuß, doch sein Abschluss war für Musso im Tor der Gäste kein Problem. Generell merkte man Schwarz-Weiß das große Selbstvertrauen der vergangenen Wochen und Monate an. Nach 13 Minuten brach dann schließlich der Bann und Alexander Prass zog von der Strafraumgrenze ab, traf Innenverteidiger Rafael Toloi und von dort ging der Ball unhaltbar ins Tor – frühe Führung. In der 17. Minute versuchte es erstmals Lookman, doch sein Abschluss wurde im Kollektiv verteidigt. Nach einem Eckball und der daraus resultierenden Flanke prüfte Jon Gorenc-Stankovic Torhüter Musso per Kopf, doch dieser parierte stark (24.). Nur wenige Augenblicke später versuchte es Prass links im Strafraum, sein strammer Schuss stellte jedoch kein Problem für den italienischen Torhüter dar (28.). Mit zunehmender Spieldauer kamen die Norditaliener mehr und mehr auf und prüften ein ums andere Mal die Wachsamkeit der schwarz-weißen Defensive. So war es Gregory Wüthrich, der in der 33. Minute gut klärte. Nur eine Minute später war es jedoch Luis Muriel, der sich am Strafraum durchsetzte und aus rund 15 Metern unhaltbar zum Ausgleich traf (34.). In der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse. Eine Flanke traf Gorenc-Stankovic leicht am Arm, nach minutenlangem VAR-Studium entschied Schiedsrichter Strukan auf Strafstoß, Muriel verwandelte sicher – 1:2 (45.+6). So ging es in dieser hitzigen Partie auch in die Pause.

Bitterer Platzverweis, unglaubliche Moral

Nach Wiederanpfiff musste Torhüter Kjell Scherpen gleich eingreifen und entschärfte einen Muriel Abschluss (49.). In der 53. Minute erwies Kapitän Stefan Hierländer seiner Mannschaft einen Bärendienst und musste mit Gelb-Rot vom Platz, eine strittige Entscheidung. Von nun an änderte sich der Charakter dieses Spiels grundlegend. Atalanta dominierte, Sturm verteidigte – und verteidigte so gut, dass bis auf den ein oder anderen mittelmäßigen Abschluss nichts Gefährliches auf Torhüter Scherpen zukam. In der 70. Minute wurde William Bøving eingewechselt und er war es auch, der nach dem Ausschluss die erste gefährliche Aktion für Sturm hatte. Er zog in den Strafraum, schloss ab, doch Hateboer konnte im letzten Moment klären (76.). In der 79. Minute kam das Glück des Tüchtigen zurück und es gab Handelfmeter für Sturm. Der in der 61. Minute eingewechselte Włodarczyk schritt zum Punkt und verwandelte vor der an Ekstase nicht zu überbietenden Nordkurve zum Ausgleich (80.). In den Schlussminuten kam Atalanta in persona von Scamacca noch zu einer gefährlichen Chance und tief in der Nachspielzeit bekam Sturm zwei Ecken zugesprochen, aus denen ein Affengruber Kopfball resultierte, dieser ging jedoch ein gutes Stück am Tor vorbei. So blieb es beim verdienten Punktgewinn, der Sturm punktgleich mit Sporting Lissabon, das ein 1:1 gegen Raków holte, auf Platz drei in der Tabelle der Gruppe D aufscheinen lässt.