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Gili Prilasnig zum Fünfziger

Am 1. April feiert unsere Legende, der derzeitige Akademie-Trainer Gilbert „Gili“ Prilasnig, seinen Fünfziger.

Der junge Gili Prilasnig im Einsatz für Sturm. © GEPA pictures

Dauerbrenner Gili

„Gili“ war in der Ära Osim ein Fixposten im linken Mittelfeld. Der Völkermarkter, den Intellekt und Humanismus auszeichnen, ist mit 279 Einsätzen und 26 Toren eine echte Sturm-Legende, die auch gegen Rapid immer wieder ins Schwarze traf.

Der langjährige Chef des SK Sturm-Nachwuchses und nunmehrige Trainer der Sturm-Akademie-U18, geboren am 1. April 1973, begann seine Karriere in Völkermarkt, wo er auch das Gymnasium besuchte. Nach der Matura kam er zum Studium nach Graz und wurde im Juli 1991 Sturmspieler. U21-Trainer Robert Pflug nahm ihn unter seine Fittiche und schon 1992 kam er zu seinen ersten Einsätzen in der Kampfmannschaft.

Hatte er unter Milan Djuricic nur sporadisch einen Fixplatz, so war es Ivica Osim, der ab 1994 den Wert des Studenten der vergleichenden Sprachwissenschaften erkannte. In der goldenen Osim-Ära war Prilasnig im linken Mittelfeld Stammspieler und faktisch bei allen Erfolgen entscheidend dabei.

Gegen die Hütteldorfer traf Prilasnig besonders gern. © GEPA pictures

Lieblingsgegner Rapid

Der Magister der Philosophie – Schwerpunkt vergleichende Sprachwissenschaften – war übrigens mehrmals Torschütze gegen unseren morgigen Gegner Rapid: So beim allerletzten Spiel in der Gruabn, am 31. Mai 1997, als er in der 39. Minute das Tor zum 1:0 erzielte – Endstand war 3:0. Oder am 6. Oktober 1999 in Liebenau. Da war es das Siegestor in Minute 75 zum 1:0. Im Frühjahr 2000 siegte Sturm in einem unvergessenen Match vor 35.700 Zusehern im Ernst-Happel-Stadion gegen Rapid mit 3:2. Rapid führte durch Tore von Savicevic nach zehn Minuten mit 2:0, ehe Gili Prilasnig in Minute 14 auf 2:1 verkürzte. Hannes Reinmayr (85.) und Ivica Vastic (92.) stellten noch auf 3:2 für Sturm. Beinahe hätte die Osim-Truppe den FC Tirol noch vom Titelthron gestoßen. Die damalige Truppe: Schicklgruber; Foda; Strafner, Prilasnig; Schupp, Neukirchner, Fleurquin, Kocijan (Szabics), Martens (Minavand); Vastic, Yuran (Reinmayr).

In der Champions Leagie traf er auf Manchester United mit Dwight Yorke. © GEPA pictures

Freund und Retter Jan Pieter Martens

Viele weitere entscheidende Tore erzielte Gili aus dem Mittelfeld und der Abwehr – auch im ÖFB-Cup. Ein Blackout am 22. Mai 1999 hat er nicht vergessen, damals fing er im Titel entscheidenden Derby gegen den GAK bei Stand von 1:0 für Sturm in Minute 79 den Ball im Strafraum mit den Händen – 1:1, der Titel schien dahin. Doch der Belgier Jan Pieter Martens traf in Minute 93 zum 2:1, eine Woche später war Sturm mit einem 3:0 gegen FC Tirol zum zweiten Mal Meister. Gili und Musikkünstler Martens waren und sind beste Freunde geblieben.

Prilasnig mit dem damaligen Teamchef Otto Baric. © GEPA pictures

16 Mal für Österreich

Prilasnig spielte 16mal für das rotweißrote Team, sein Debüt feierte er 1997 beim 3:0 gegen Estland. Im letzten Spiel vor der WM 1998 erlitt er einen Kreuzbandriss, doch auch da war er ein Phänomen: Nur mit Muskelaufbau konnte er – betreut von Klubarzt Dr. Peter Wasler – eine Operation vermeiden und war noch im Spätherbst desselben Jahres wieder mit dabei.

Zweimal österreichischer Meister, dreimal Pokalsieger, dreimalige Champions-League-Teilnahme mit all den denkwürdigen Spielen, das kann sich mehr als sehen lassen. 2001, als es bei Sturm zu kriseln begann, wechselte Gili zu Aris Thessaloniki, spielte kurz beim FC Kärnten, wagte ein England-Abenteuer und ließ die Karriere bei DSV Leoben, in Polen bei Miedz Legnica und SV Horn ausklingen.

Katharina und Gilbert Prilasnig mit dem verstorbenen Literaten Gerhard Roth. © GEPA pictures

Soziales Engagement

Stets setzte und setzt er sich für soziale Zwecke ein: Für sein Engagement als Präsident der Obdachlosen-Nationalmannschaft – sie nimmt jährlich am „Homeless-World-Cup“ teil – erhielt er 2017 den Grazer Menschenrechtspreis.

Seit zehn Jahren setzt sich Gili Prilasnig nun mit aller Kraft für den Sturm-Nachwuchs ein, dessen sportlicher Leiter er mit viel Engagement bis 2021 war. Und seit Sommer 2021 ist er nun Coach der Sturm-Akademie 18.

Gilbert Prilasnig ist mit Katharina verheiratet, das Paar hat zwei Kinder, Emilia und Jonas.

Alles Gute zum 50er am 1. April, lieber Gili, und noch lange Jahre bei Schwarzweiß!

Im Rahmen des Heimspieles gegen Rapid am Sonntag wird unser „Gili“ übrigens auf dem Rasen der Merkur Arena gebührend gefeiert werden.

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