Am 14. Juni feiert Robert Pflug seinen Achtziger. Als Trainer-Legende ist er eng verknüpft mit den UEFA-Cup-Erfolgen 1983/84.
Agil und interessiert wie ein Junger
Man glaubt es kaum. Seine Agilität, sein Interesse am aktuellen Fußballgeschehen sind ungebrochen, als sei er dreißig Jahre jünger.
Fünfzehn lange Jahre, von 1956 bis 1971 war Robert Pflug Sturmspieler, als U-21-, Assistenz- und Cheftrainer war er bei Schwarzweiß mit viel Engagement tätig. Bis vor wenigen Jahren coachte er mit dem ihm eigenen Elan in der zweiten und dritten Leistungsstufe.

Zu Sturm mit elf Jahren
Schon mit elf Jahren begann Robert Pflug in der damaligen Sturm-Schülermannschaft und rückte unter den Trainern Josef Mikulic und Otto Mühlbauer über Jugend und Junioren in den Kader der Kampfmannschaft vor. Der Sprung ganz nach oben blieb ihm unter den Trainern Karl Adamek, Franz Fuchs und Gerdi Springer verwehrt. Spielertäusche waren damals nicht erlaubt, außerdem umfasste die Meisterschaft nur 26 Runden. So war der Zugang in die Erste steinig. Also wechselte Robert in die Regionalliga und Landesliga.
Schon früh stürzte sich der Chemielaborant an der Technischen Universität in die Trainerausbildung und absolvierte alle Prüfungen zur damaligen höchsten Lizenz, der A-Lizenz. Nach Jahren bei Rudersdorf in der Regionalliga Ost wechselte Robert Pflug im Sommer 1979 zu Sturm.

Der Talente-Förderer
In der dortigen Unter-21, die damals alle Vorspiele in Liebenau und in der Gruabn bestritt und von allen Zehnerliga-Klubs beschickt wurde, formte er die Rohdiamanten Peter Huberts, Walter Hörmann, Kurt Grössinger, Richard Niederbacher, Franz Feirer, Horst Oberkofler, Rupert Marko, Otto Konrad, Reinhard Bergaus, Manfred Peritsch und Co. Konrad holte er vom Grazer Sportklub und machte ihn ab 1984 zur Nummer ein.
Der Taktik-Experte
Coach Otto Baric erkannte Pflugs Qualitäten und nahm ihn als Kotrainer an seine Seite, gerade recht zum Herbst- und Vizemeistertitel 1981 und zu den UEFA-Pokalspielen gegen Moskau und Göteborg. Baric war damals abgesehen von seinen Motivationskünsten der erste echte Taktik-Fuchs unter den Trainern. Noch ohne Laptop musste das Flip-Chart für seine Taktik-Züge herhalten.
Als 1982 Gernot Fraydl Otto Baric als Cheftrainer ablöste, war Robert Pflug unverzichtbarer Partner des ehemaligen Teamgoalies. Gemeinsam erreichten sie 1983 die UEFA-Pokal-Qualifikation, feierten die Gruabn-Heimkehr und sorgten im UEFA-Cup 1983/84 für eine Sensation nach der anderen. Pflug beobachtete die Gegner und schmiedete die passende Taktik gegen Bukarest, Verona, Leipzig und Nottingham. Schwarzweiß war in aller Munde.

Der Cheftrainer
Nach dem Fraydl-Abgang coachte Robert Pflug Sturm von April bis September 1984, allerdings war die Mannschaft nach den Triumphen ausgelaugt und in den Leistungen schwankend. Der Zenit der Truppe war überschritten. Pflug wechselte als Coach nach Kapfenberg, kehrte aber 1991 im Spätherbst zu Sturm zurück. Der Klub war damals unter Gustl Starek in eine Krise und ins „mittlere Play-off“ der Zwölferliga gerutscht. Unter Robert Pflug bestand die Mannschaft im Frühjahr 1992 die steinige Aufstiegs-Play-off und erreichte Rang eins und somit den Verbleib in der obersten Spielklasse. Abgänge von Abwehrstützen – wie Otto Konrad und Walter Kogler – bewirkten allerdings nach einer Pechsträhne mit Verletzungen und einer Platzsperre den erneuten Fall ins mittlere Play-off.

Pflugs Trainer-Stationen
Robert Pflug war in den Folgejahren von 1993 bis 2002 mit großem Erfolg bei Gratkorn in der zweiten Liga tätig, wechselte dann nach Zeltweg, zu Oberwart und in die Slowakei zum Erstdivisionär Dunajska Streda. 2005/06 coachte er die Admira in der obersten Spielklasse, erreichte damals mit dem Abstiegskandidaten ein 1:1 in Liebenau gegen Sturm. Nach weiteren drei Jahren in Gratkorn folgte die spannende Aufgabe in Maria Lankowitz, wo Mäzen Scheer den Klub ganz nach oben führen wollte. Man war Richtung zweite Division unterwegs, doch der plötzliche Tod von Scheer beendete das Projekt. Robert war noch in Oberwart, 2017 in Kapfenberg und zuletzt, mit 73, in der Regionalliga in Allerheiligen bei Wildon tätig.

Eine Sturm-Legende
Seit 2017 gehört er wegen der unvergesslichen UEFA-Cup-Triumphe 1983/84 dem illustren Kreis der Sturm-Legenden an. Zum 80er wünscht die Sturmfamilie dem jung gebliebenen Robert Pflug alles Gute, viel Gesundheit und viele Spiele in Liebenau, die er mit Expertenwissen verfolgt.
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