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Ehrenpräsident Hans Fedl ist 70

Am Feiertag, dem 15. August 2021, feiert Sturm-Ehrenpräsident Hans Fedl seinen 70er. Die große Sturmfamilie gratuliert dem Sturm-Urgestein herzlichst. Fedl ist ein Sturm-Symbol mit Herz und Emotion, der sich einen Ehrenplatz in der Klubgeschichte redlich verdient hat.

Mit 14 erste Dauerkarte

Am 15. August 1965 war Hans Fedl 14 Jahre alt geworden. Es war der zweite Tag der Lehrzeit des Fleischerei- und Gastwirt-Sohnes aus Kalsdorf, und an diesem Tag spielte Sturm in der Gruabn im ÖFB-Pokal gegen Wacker Innsbruck. Sturmtrainer war Karl Adamek, Sturm spielte mit Mikscha; Ruß, Wolf, Swoboda; Hans Gombocz, Neuhold; Tesourinha, Horvath, Murlasits, Ernst Kozlicek, Reisinger. Gernot Fraydl, der spätere Sturmtrainer und damals erfolgreiche Teamgoalie, stand im Innsbrucker Tor. Sturm, eben aus der Staatsliga mit viel Pech abgestiegen, unterlag mit 1:3 (Tore: Wolny, Murlasits, Tutschek, Siber). Aber Hans Fedl war trotz der Niederlage vom Sturmgeist infiziert. Wenige Wochen später, im September erschien Hans mit dem ersten ersparten Lehrgeld im alten Klubhaus bei Sekretär Edi Wagner. Grüß Gott, Herr Wagner, darf ich eine Dauerkarte kaufen?

Unser Hansi, immer für einen Spaß zu haben.
Bestens vernetzt: Der Jubilar mit LH Hermann Schützenhöfer.
Ein Teil der Sturm-Retter: Gerald Stockenhuber, Christian Jauk, Hans Fedl, Hans Rinner und Gerhard Marbler (von links).
Kumpels: Didi Kühbauer, Hans und Werner Gregoritsch (v. l.).

Stammplatz in der Gruabn

Loge 23, Sitz 5 in der ersten Reihe der altehrwürdigen Holztribüne in der Gruabn war seither der Stammplatz von Hans Fedl. Und dort erlebte er den Wiederaufstieg 1966 und die Erfolgsära unter Gerdi Springer von 1967 bis 1970. Als Sturm dann im Europapokal und später auch in der Meisterschaft mehr und mehr ins Bundesstadion Liebenau übersiedelte, hatte Fedl auch dort seinen fixen Sitzplatz. Nach Fleischerlehre, Gesellen- und Meisterprüfung, Gastro-Gewerbe und Abendmatura arbeitete Hans Fedl zuerst drei Jahre im Finanzamt – übrigens gemeinsam mit Hubsi Kulmer. Ab 1980 baute Hans Fedl mit kleinen Anfängen sein Unternehmen mit Kühl- und Lagercenter sowie Transportlogistik auf, mit 23 Groß-Transportern und insgesamt 32 Mitarbeitern, die in ganz Europa unterwegs waren. Der Vater zweier Kinder ging schließlich nach den schwierigen Jahren der Euro- und Finanzkrise eine Kooperation mit Müller-Transporte aus Wiener Neudorf ein und zog sich 2014 mit 63 in den Ruhestand zurück.

Hans Fedl mit einem seiner Sturm-Trucks.
Hans Fedl mit einem seiner Sturm-Trucks.

LKW mit Champ-Botschaften

Die Fußball-Leidenschaft führte Fedl aus der Gruabn nach ganz Fußball-Europa, er war ab den 1990er-Jahren bei allen großen Europacup- und Champions-League-Endspielen dabei. Beim Endspiel 1997 in München – Juventus gegen Dortmund – sah Hans ein Riesenfahrzeug mit der Aufschrift „Wir holen den Pott heim“. Anlass für ihn, nach den Sturm-Meistertiteln 1998 und 1999 all seine Kühl-Trucks in großen Lettern mit „Sturm-Graz – Champ 98 und Champ 99“ zu versehen. Als Sturm-Gönner war der bullige Unternehmer in all den Jahren großzügig.

Rettungsaktion 2006/07

Kein Geheimnis: Ohne Christian Jauk und sein Netzwerk an Investoren (Raiffeisen-Landesbank, Grazer Wechselseitige, Styria AG) und guten Geistern wie Stefan Fattinger, dem unermüdlichen Ausgleichs-Verhandler Michael Drexel, ohne Hans Rinner, Hans Fedl, Gerhard Marbler, Günther Niederl, Gerald Stockenhuber und Co gäbe es den SK Sturm in der heutigen Form mit Sicherheit nicht mehr. Hans Fedl konnte gemeinsam mit seinen Mitstreitern im Sommer 2006 den alten Vorstand überzeugen, dass nur unter einer neuen Führung und bei einem Ausgleich Geld für Sturm fließen könne. In fairer Abwicklung ging am 2. November 2006 der Präsidentenwechsel von Hannes Kartnig auf Hans Fedl über die Bühne. Fedl: „Unvergesslich für mich meine kurze Ansprache im damaligen Schwarzenegger-Stadion vor dem Spiel gegen Altach im November 2006 (2:0 für Sturm), als ich sagte: „Sturm wird leben. Das Wunder sollte Wirklichkeit werden. Für mich aber war von vornherein klar, dass ich nicht lange an der Spitze stehen würde. Und so übergab ich nach dem erfolgreichen Ausgleich im Jänner 2007 das Präsidentenamt an Hans Rinner.“

Sturm wird leben. Das Wunder sollte Wirklichkeit werden.“

Hans Fedl

Ehrenpräsident auf Lebenszeit

Hans Fedl wurde im Jänner 2007 zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit gewählt, der somit, wie einst Hans Rinner, auch immer an Vorstandssitzungen teilnehmen kann. Von 2007 bis Jänner 2016 war Fedl auch offiziell Vorstandsmitglied. Ungezählte Aktionen – wie die Dank-Wallfahrt nach Mariazell, das 100-Jahr-Fest im Schwarzlzentrum – veranstaltete Fedl um 2009 für die Sturmfans.
Mittlerweile genießt er den wohlverdienten Ruhestand mit Reisen zur Europameisterschaft, zu Champions-League-Spielen, zum großen europäischen Fußball. Aber selbstverständlich lässt er seit dem August 1965 kein Sturmspiel aus – und das sind mittlerweile immerhin 56 Jahre.

Sturm-Boss Christian Jauk gratuliert dem Ehrenpräsidenten im Namen der Sturm-Familie.
Sturm-Boss Christian Jauk gratuliert dem Ehrenpräsidenten im Namen der Sturm-Familie.

Schwarz-Weiß gratuliert herzlichst

Freilich lässt es sich auch Sturm-Präsident Christian Jauk nicht nehmen, Hans Fedl zum Geburtstag zu gratulieren: “Unser Ehrenpräsident ist ein leidenschaftlicher Fußball- und Sturm-Fan. Ich glaube, er kennt alle namhaften Sportplätze in Österreich und die wichtigsten Stadien in Europa auswendig. Sein bisheriges Leben war wie der Fußball geprägt von Siegen und Niederlagen. Ich danke ihm für seinen persönlichen Beitrag, den er vor allem beim Übergang von der Kartnig-Ära in eine neue schwarz-weiße Zeitrechnung als Präsident vollzogen hat. Im Namen der Sturm-Familie wünsche ich unserem Hans viel Gesundheit und noch viele schöne Momente mit seinem Lieblingsverein.“

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