Am 22. Oktober feiert Ex-Sturm-Goalie Fritz Benko seinen 70er. In die ewige Klubgeschichte als „Legende“ eingegangen ist er als noch nicht 18-Jähriger durch sein heroisches Spiel am 4. November 1970 im Londoner Highbury-Stadion gegen die „Kanoniere“ von Arsenal.

Groß geworden in der Sturm-Jugend
Fritz Benko wurde in der Sturm-Jugend groß. Im Herbst 1970 rechnete allerdings niemand mit dem Nachwuchstormann, der hinter Damir Grloci und Günter Paulitsch die Nummer drei war. Der Zufall wollte es, dass Ende August Einser-Goalie Grloci verletzt war und der damals noch 17-jährige Fritz in Wien-Meidling bei Wacker gegen Sturm auf der Ersatzbank saß. Sturm führte sensationell durch Tore von Murlasits (2), Albrecht und Zamut beziehungsweise Dokupil mit 4:1, als Dr. Günter Paulitsch – damals bereits Richter – in der 82. Minute mit Rückenproblemen w.o. gab. Das war der Moment des Fritz Benko.
Eine Woche später, am 6. September 1970 – übrigens das Wochenende, an dem in Monza Jochen Rindt tödlich verunglückte – , spielte er vor 11.000 Fans in der Gruabn gegen Austria Wien von Beginn weg – in der Truppe Benko; Franz Reiter, Schilcher, Ruß; Fuchs, Wagner; Albrecht, Murlasits, Kaiser, Loske, Zamut. Trainer war der Exil-Ungar Janos Szep (55). Sturm unterlag zwar durch ein Foka-Tor mit 0:1, aber Benko agierte fehlerlos und war ab sofort in der Meisterschaft erster Goalie.

Ray Kennedy gegen Fritz Benko
Benko hütete auch im Messestädte-Cup gegen Ilves Kissat Tampere (2:4 und 3:0) das Tor und war somit beim 1:0 gegen Arsenal in Graz gesetzt. Ray Kennedy und Co hatten keine Chance gegen den Fritz. Beim Retourspiel in London gab Janos Szep dann doch dem genesenen Routinier Grloci den Vorzug, doch diese bat schon in der 12. Minute nach dem 1:0 durch Kennedy um den Austausch. Wieder war Benko an der Reihe. Benko dazu: „Ob Damir tatsächlich k.o. war oder ob er einfach nicht mehr spielen wollte, weiß ich bis heute nicht. Es war aber ein Match, in dem mir alles gelungen ist.“ Erst in der 98. Minute fiel das entscheidende 0:2 durch einen Elfmeter nach Reiter-Handspiel. „Es war ein unglaubliches Erlebnis, als knapp 18-Jähriger vor 50.000 zu spielen.“
Nach dem Abgang von Grloci nach Bregenz und dem Karriere-Ende von Günter Paulitsch war Fritz Benko bis 1974 faktisch der alleinige Keeper, nur einmal kam Peter Mandl zum Einsatz.

Tabellenführer 1973
Weiterer Höhepunkt: Nach der Maul- und Klauenseuchen-Affäre im Frühjahr 1973 gewann Sturm unter Trainer Karl Schlechta im Sommer/Herbst 1973 sechs Spiele en suite und lag bis zur 10. Runde an der Tabellenspitze. Mit Fritz Benko im Tor …
Als 1974 die Zehner-Bundesliga aus der Taufe gehoben wurde, erhielt Benko mit Refik Muftic und 1975 auch noch mit Walter Saria harte Konkurrenz. Die Quali in der Fünfjahreswertung gegen den GAK, das Pokal-Finale 1975 sowie die Teilnahme am Europapokal der Cupsieger 1975/76 sind weitere Highlights seiner Sturmzeit.
1979 wechselte Fritz Benko, der stets seinen Brotberuf bei der Post ausübte, zu Austria Klagenfurt, wo Walter Ludescher Trainer war und 1983 zu SV St. Veit, ehe er Ende der 1980er Jahre nochmals als dritter Goali bei Sturm aushalf.

Der Trainer
Von 1989 bis 1993 war Fritz Benko unter Gustl Starek, Robert Pflug und Laco Jurkemik Tormann-Trainer bei Sturm. Mit Frohnleiten stieg er von der Oberliga in die Landesliga auf, mit Gössendorf, Thal und dem Grazer Sportklub wurde er Meister der Unterliga. Weiters trainierte er Fernitz, Grambach und LUV Graz.
Am 10. Mai 2017 wurde Fritz Benko, der legendäre Arsenal-Goalie, der 159 Punktespiele für Sturm bestritt und in 51 Spielen ohne Gegentor blieb, in den Sturm-Legendenklub aufgenommen.
Die Sturm-Familie gratuliert Fritz Benko zum 70er und wünscht ihm weiterhin viel Gesundheit.
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