Schon vor dem sechsten Spieltag der UEFA Europa League am Donnerstag-Abend war klar, dass der SK Sturm Graz im "Winter Wonderland" von Liebenau zum letzten Mal in dieser Saison am internationalen Parkett auflaufen wird.

Die Schwarz-Weißen standen bereits fix als Letzter der Hammergruppe B fest, Gegner AS Monaco war auf Platz eins einzementiert. So klar die Kräfteverhältnisse am Papier auch waren, am Feld war dieser Unterschied keinesfalls so groß. Im Gegenteil: Sturm zeigte frischen, engagierten sowie mutigen Fußball und wurde bereits früh im Spiel gegen den achtfachen französischen Meister belohnt. Jakob Jantscher verwertete einen Strafstoß den Wetterbedingungen entsprechend eiskalt, nachdem das Schiedsrichtergespann mithilfe des VAR auf Handspiel im Strafraum der Monegassen entschieden hatte (7.). Das Team aus dem Fürstentum schlug postwendend fast zurück, Kevin Volland traf mit dem Kopf die Latte (9.). Ansonsten waren aber die Grazer in Hälfte eins das gefährlicher Team. Manprit Sarkaria hatte die große Chance auf das 2:0 (11.), ein gefährlicher Abschluss des einmal mehr starken Alexander Prass wurde geblockt (17.). In der 30. Minute machten die Gäste durch Volland den Ausgleich, er traf nach einem Corner und vorangegangener Glanztat von Jörg Siebenhandl.

Nach Wiederanpfiff hatten die Rot-Weißen die besseren Chancen, aber dennoch hätte Sturm noch als Sieger vom Platz gehen können: Kelvin Yeboah hatte in der Nachspielzeit den Siegtreffer für Sturm am Fuß, traf allerdings das Tor nicht (90.+2), es blieb beim 1:1. Kurz vor dem Ende feierte Samuel Stückler sein Europa League-Debüt. Dass im verschneiten Graz überhaupt gespielt werden konnte, war übrigens vielen fleißigen Händen zu verdanken: Das Bundesheer und die Stadionverwaltung halfen mit, die Schneemassen vom Spielfeld verschwinden zu lassen. Dies gelang und war dank einer starken Sturm-Mannschaft am Ende des Tages nur einer von zwei Erfolgen.

Die besten Bilder des Spieltags:

Stimmen zum Spiel

Christian Ilzer (Trainer SK Sturm): "Das war ein sehr versöhnlicher Abschied aus der Europa League mit einem sehr guten Spiel von uns. Wir haben gegen ein Top-Team angeschrieben und einen Punkt mitnehmen können, aber auch ein Sieg wäre möglich gewesen. Die erste Halbzeit hat in Sachen Chancen uns gehört, in der zweiten Hälfte hatte Monaco gute Gelegenheiten. Das Unentschieden geht daher auch in Ordnung. Am Ende bin ich zufrieden, ein Sonderlob für meine Mannschaft."

Jörg Siebenhandl: "Zwei Punkte am Ende der Gruppenphase zu haben, ist okay, wir hätten aus manchen Spielen aber auch mehr Punkte mitnehmen können. Wir haben uns von Spiel zu Spiel steigern können, teilweise hatten wir aber noch zu viel Respekt. Gegen Monaco haben wir zum Abschluss nochmals die beste Partie der Gruppenphase gezeigt, auch ein Sieg wäre verdient gewesen."

Jakob Jantscher: "Ich glaube, dass wir vor allem die ersten 20, 25 Minuten ein richtig gutes Spiel gezeigt haben und auch verdient in Führung gegangen sind. Für uns war das ein sehr versöhnlicher Abschluss dieser Europa League-Saison. Wir haben aus den Spielen in der Gruppenphase viel mitnehmen können. Ich hoffe, dass wir nächste Saison wieder dabei sind und dann werden wir mit mehr Erfahrung auch mehr Punkte holen."

SK Sturm Graz 1:1 (1:1) AS Monaco

Aufstellung SK Sturm Graz:
Siebenhandl - Gazibegovic (81. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante - Ljubic (87. Stückler), Gorenc-Stankovic, Niangbo (73. Huspek), Prass - Sarkaria (82. Wels), Jantscher (46. Yeboah)

Aufstellung AS Monaco:
Majecki - Aguilar, Matsima, Pavlovic, Caio Henrique (46. Jakobs) - Matazo, Tchouameni (46. Jean Lucas) - Isidor (80. Gelson Martins), Volland, Golowin (57. Diop) - Ben Yedder (46. Boadu)

Tore:
1:0 Jantscher (7., E.), 1:1 Volland (30.)

Gelbe Karten:
Prass bzw. Aguilar, Pavlovic, Golowin

Schiedsrichter: Mohammed Al-Hakim (SWE)

Merkur Arena, unter Ausschluss der Öffentlichkeit

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