Verdientes Unentschieden in Nordfrankreich

Zwei späte Treffer

Die Partie startete im unglaublich stimmungsvollen Stade Pierre-Mauroy beinahe mit einem Paukenschlag. In der ersten Minute hatte Tomi Horvat die große Chance auf den ganz frühen Führungstreffer, doch Vito Mannone im Tor der Gastgeber verhinderte den Rückstand. In der 8. Minute gab es den ersten Eckball für Sturm, Dimitri Lavalée traf den Ball aber nicht richtig, den Konter unterband Gazibegovic mit einer guten Grätsche. In weiterer Folge erarbeiteten sich die Gastgeber zunehmend ein spielerisches Übergewicht. In der 25. Minute prüfte Zhegrova Torhüter Jaroš aus der Distanz, doch dieser hatte dabei keinerlei Probleme. Die nächste Chance ließ nicht lange auf sich warten, Cabella kam zum Abschluss, doch Abwehrchef Gregory Wüthrich konnte im letzten Moment zur Ecke klären (26.). Wenige Minuten später kam das erste Mal Jubel im Stadion auf, als Yazici einen Cabella Schuss ins Tor abfälschte, doch das Schiedsrichtergespann entschied richtigerweise auf Abseits (31.). In der 43. Minute war es dann Tiago Santos, der nach einem unzureichenden Klärungsversuch in der Grazer Hintermannschaft zum 1:0 traf. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs kam Gregory Wüthrich nach einem Horvat Eckball zum Kopfball. Sein Abschluss wurde noch leicht von Mika Biereth abgefälscht und landete im Tor – 1:1 (47.). So ging es mit einem Unentschieden in die Katakomben.

Ausgeglichene zweite Halbzeit, versöhnlich aus Europa verabschiedet

Zur Pause gab es gleich fünf Wechsel, zwei bei Sturm und drei bei Lille. Unter anderem kamen Camara, Prass und Topstar Jonathan David in die Partie. Im zweiten Spielabschnitt agierte das Team von Cheftrainer Christian Ilzer weiterhin aggressiv und ließ die Offensivabteilung von Lille nicht richtig zur Entfaltung kommen. So hielt Sturm gut dagegen, kam selbst jedoch zu keinen wirklich gefährlichen Torchancen. Die gefährlichste Aktion in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs hatte mit Szymon Włodarczyk ein Grazer, sein Kopfball war nach Camara Flanke allerdings kein Problem für Mannone im Tor der Nordfranzosen (48.). Eine aussichtsreiche Aktion konnte aufgrund eines Missverständnisses zwischen Tomi Horvat und Alexander Prass nicht in einen Torabschluss umgemünzt werden, da einer dem anderen das Spielgerät vom Fuß stahl (67.). Die beste Torchance der zweiten Hälfte gab es quasi im Gegenzug, als Jaroš einen guten Abschluss von Cabella zur Ecke entschärfen konnte. Die letzten zwei nennenswerten Situationen in dieser Partie hatte zum einen Amady Camara, der von der Strafraumgrenze abzog – seinen Schuss hielt Mannone sicher – und Alexander Prass, dessen Freistoß aus großer Distanz knapp am Tor vorbeiflog (78., 81.). In der Schlussphase drückten die Hausherren noch auf den Siegestreffer, bissen sich an der heroisch fightenden Grazer Defensive jedoch die Zähne aus. So blieb es beim 1:1 Unentschieden beim OSC Lille, das einen versöhnlichen Abschluss der Europacup-Reise 2023/24 darstellen sollte. Am Freitag wird die schwarz-weiße Entourage erhobenen Hauptes die Rückreise nach Graz antreten. Für Sturm geht es am Sonntag in Klagenfurt mit dem ersten Spiel in der Meistergruppe in der heimischen Liga weiter.