Tiroler Turbo auf links hinten

Tirol-Export auf der Überholspur

Im Fußballsport gibt es viele verschiedene Aspekte, die man in einem Verein beachten muss. Angefangen von den finanziellen Rahmenbedingungen und den Tätigkeiten im Hintergrund, den sportlichen Bedürfnissen bis hin zur Teamchemie und dem Trainerteam. In so gut wie jeder Hinsicht ist der SK Sturm sehr gut aufgestellt, somit war im Sommer für die sportliche Leitung in Sachen Kaderplanung Feintuning angesagt. Dieses Feintuning brachte den einen oder anderen spannenden bzw. vielversprechenden Transfer zu Tage. Die spezifische Position des Außenverteidigers ist im Fußball generell eine relativ rar gesäte – so wirklich viele Links- bzw. Rechtsverteidiger, die die für Sturm typischen Komponenten wie Geschwindigkeit, Aufbau von Pressingsituationen, Aggressivität und Zug zum Tor mitbringen und in die Rahmenbedingungen der Grazer passen, gibt es nicht. Auch wenn die Schwarz-Weißen von Haus aus gut aufgestellt waren, wurde mit einem großbewachsenen Tiroler noch einmal nachgelegt, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft: David Schnegg wechselte vom FC Venedig nach Graz.

Der aus Mils bei Imst in Tirol stammende Linksfuß hat in seiner Laufbahn, trotz seiner jungen 24 Jahre, schon einiges erlebt. „Ich kann mit meiner bisherigen Karriere wirklich zufrieden sein. Vor viereinhalb Jahren habe ich noch in der Tiroler Liga gespielt, inzwischen in Italien und heute bei Sturm Graz. Das innerhalb einer so kurzen Zeit zu schaffen, ist – denke ich – eine gute Leistung.“ Angefangen hat für den sympathischen Tiroler alles bei der WSG Tirol. „Trainer Silberberger hat mich damals aus der Tiroler Liga geholt und mir den Weg zum Profi geebnet. Von meinen alten Mannschaftskollegen sind nur mehr eine Handvoll da, trotzdem war es ein cooles Spiel.“ Aktuell steht Schnegg bei zwölf Scorerpunkten in der ADMIRAL Bundesliga, sein erstes Tor in schwarz-weiß bejubelte er gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, die WSG Tirol. "Es war wirklich schön und auch sehr speziell für mich. Ich hoffe, dass das Publikum seine Freude damit gehabt hat." Apropos Publikum. Für den 24-Jährigen ist es die erste Station in seiner Karriere, wo er dauerhaft vor einer stimmgewaltigen Kulisse spielt. Aber nicht nur die Atmosphäre hebt er hervor, besonders ein Aspekt ist ihm und der ganzen Mannschaft besonders wichtig. „Es macht irrsinnig viel Spass, vor solchen Fans zu spielen. Es ist für uns nicht nur eine riesige Motivation während der Partie, auch intern gilt die Devise, dass wir für die Fans spielen und gewinnen wollen!“


Angekommen

Die Stadt Graz selbst gefällt dem Tiroler sehr gut, aber nicht nur die steirische Landeshauptstadt hat er bereits ins Herz geschlossen, auch von der Steiermark selbst zeigt sich Schnegg begeistert. „Nicht nur beim Verein habe ich mich schnell eingelebt, auch in der Stadt selbst gefällt es mir sehr gut. Auch die Steiermark im Allgemeinen finde ich richtig schön, mittlerweile hab ich schon ein bisschen etwas davon gesehen.“ Gesehen haben Schnegg und Sturm in dieser Saison schon die ein oder andere Destination, bestritten die Schwarz-Weißen in dieser Spielzeit ja bereits 27 Partien. Das forderndste Monat der Vereinshistorie wurde ungeschlagen, einige Highlights inklusive, beendet. Auch wenn es für das Überwintern im Europacup knapp nicht gereicht hat, stehen ab Februar noch viele wichtige Partien in den heimischen Gefilden an. Mit einem David Schnegg, der seine Stärken noch besser auf’s Grün bringen will.