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Raupe Nimmersatt

173 Spiele, sechs Treffer, 13 Vorlagen, drei Titel und eine ganze Reihe an legendären und unvergesslichen Momenten – Jusuf Gazibegović ist beim SK Sturm eine absolute Konstante.

Ein Mann mit vielen Akkus

Als am 04. Oktober 2020 in der – aufgrund der Corona-Pandemie mit nur 3.000 Zuschauer:innen – spärlich besetzten Merkur Arena ein junger Bosnier sein Debüt auf der rechten Abwehrseite feierte, wusste noch niemand, welcher Akku da das erste Mal von der schwarz-weißen Steckdose abgesteckt wurde. Damals absolvierte Jusuf Gazibegović sein erstes Erstliga-Spiel und wusste beim 4:0 Heimerfolg gegen den SCR Altach bereits zu gefallen. In den nächsten zwei Monaten sollte der damals 20-Jährige als Joker zum Einsatz kommen, ehe eine Verletzung des gesetzten Rechtsverteidigers Sandro Ingolitsch den 1.74 Meter großen Bosnier zum Stammspieler katapultierte. Insgesamt absolvierte der sympathische Gazibegovic bereits über 13.500 Spielminuten für den SK Sturm, nur Stefan Hierländer, Jon Gorenc-Stankovič und Otar Kiteishvili haben aus dem aktuellen Kader die Knochen länger für Schwarz-Weiß hingehalten als der 24-Jährige. „Ich denke, da gibt es keine echtes Geheimnis dahinter. Ich versuche jedes Spiel zu 100 Prozent fit zu sein, mich schnell zu regenerieren und immer mein Bestes zu geben. Auch wenn ich merke, dass ich ein bisschen müde bin, gehe ich drüber und versuche immer alles zu geben. Ich habe in den letzten fünf Jahren sehr viel gespielt und denke, dass das zusätzlich zu meiner Fitness beiträgt.“

Der bosnische Nationalspieler – der bereits 21 Länderspiel-Einsätze vorzuweisen hat – sieht sein Team in der Liga leistungs- als auch ergebnistechnisch auf einem guten Weg. „Ich glaube, dass wir jetzt so richtig in Fahrt kommen. Nach der WAC-Partie haben wir gesehen, dass es so absolut nicht gehen kann. Wir haben uns danach zusammengesetzt, alles durchgesprochen und gut analysiert. In den Spielen gegen die Austria und Blau-Weiß Linz hat man schon gesehen, dass wir als Team noch stärker agiert und versucht haben, unsere Prinzipien knüppelhart durchzuziehen. Das hat schon ziemlich gut funktioniert und in den weiteren Spielen hat man gesehen, dass wir schon ziemlich gut drauf waren und es auch hoffentlich weiterhin sind!"

Jusuf Gazibegovic traf in dieser Saison ein Mal und erzielte damit den Führungstreffer im Derby gegen den GAK. © GEPA Pictures

Zusammenhalt – am Platz und auf den Tribünen

Ein Faktor, der für die Leistungsfähigkeit einer Mannschaft immens wichtig ist, ist das Teamgefüge und die Integration neuer Spieler. In Graz gelingt die Integration auf menschlicher Ebene oftmals sehr schnell, fußballerisch ist das individuell verschieden. „Menschlich haben sich die neuen Jungs sofort sehr gut bei uns eingelebt, dass war in der Vergangenheit schon immer so und wird es auch bleiben. Fußballerisch sieht man, dass neue Spieler meistens etwas Eingewöhnungszeit brauchen, was aber ganz normal und überall so ist. In den letzten Partien hat man gemerkt, dass das bei uns schon in einem fortgeschrittenen Prozess ist und unter anderem auch deshalb die Leistungskurve klar nach oben zeigt.“

Gazibegovic und seine Kollegen stehen für vieles, aber vor allem für eines – Power. Power ist ein Wort, dass seit Jahren den schwarz-weißen Fußball beschreibt. Nicht nur am Feld, sondern auch von den Tribünen kommt ein unglaublich hohes Maß an Energie auf den Rasen. „Sie sind wirklich der Wahnsinn. Sie sind immer für uns da und begleiten uns überall hin. Egal, ob in Brest, in Dortmund, in Linz, in Klagenfurt oder natürlich in Graz, sie sind immer der 12. Mann. Ich finde, gerade heuer hat man gemerkt – in einer Phase, wo wir nicht gewonnen haben – waren sie immer für uns da und haben uns gepusht. Das hat uns geholfen, wieder in die Spur zu kommen und da muss man als Mannschaft auch danke sagen – auf viele weitere, erfolgreiche Spiele!“ Gazi, du hast alles gesagt!

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