Die erste Saisonhälfte hatte Höhen und Tiefen – trotzdem ist man sich bei Sturm sicher, am richtigen Weg zu sein.
Die intensivste Zeit des Jahres
Der Herbst: Die vielleicht idyllischste Jahreszeit birgt für die Fußballklubs quer über den Kontinent die wahrscheinlich intensivste Phase einer Saison. Vor allem für Vereine, die im Europacup vertreten sind bzw. zusätzlich dazu noch Qualifikationsrunden für eben jenen bestreiten müssen. Zu diesem Kreis zählt seit mittlerweile mehreren Jahren auch der SK Sturm. Heuer mussten die Grazer im UEFA Champions League-Play-off antreten, wo man sich aber geschlagen geben musste und fortan in der UEFA Europa League antrat. Dabei gab es zwei ganz besondere Spiele, die für immer in Erinnerung bleiben werden. „Die Europa League-Spiele gegen die Glasgow Rangers und gegen Nottingham – das war schon ein sehr, sehr geiles Feeling. Die Fans haben viel dazu beigetragen, dass das richtig coole, internationale Spiele geworden sind, die wir nie mehr vergessen werden“, so Kapitän Stefan Hierländer.
Chance in Europa wahren
Nach der 0:1-Niederlage gegen Roter Stern Belgrad hält Sturm in der Ligaphase der Europa League aktuell bei vier Punkten und rangiert damit auf Platz 29. Der Rückstand auf den 24. Rang, der zum Aufstieg in die K.-o.-Phase berechtigen würde, beträgt drei Zähler. Damit ist die Ausgangslage klar: In den beiden verbleibenden Partien im Jänner auswärts bei Feyenoord Rotterdam und zuhause gegen Brann Bergen braucht es zwei Siege, um die Chance auf den Aufstieg doch noch zu wahren. Trotz der schwierigen Situation ist der Blick nach vorne gerichtet – Sturm will in den entscheidenden Spielen nochmals alles in die Waagschale werfen, um das internationale Ziel zu erreichen. „Wir wollen bis zum letzten Spieltag die Chance haben, in die K.-o.-Phase aufzusteigen – das ist unser erklärtes Ziel und das wollen wir unter allen Umständen erreichen",gibt Kapitän Hierländer die Fahrtrichtung im internationalen Gewässer vor.
Auf und Ab in der Bundesliga
In der ADMIRAL Bundesliga startete man mit einem souveränen 2:0-Auswärtserfolg beim LASK in die Saison, ehe eine Woche später eine bittere sowie vermeidbare Heimniederlage gegen Rapid folgen sollte. Dieses Spiel war der Vorbote einer seltenen Heimschwäche, die sich in Graz-Liebenau in der obersten, heimischen Spielklasse bis in den Dezember ziehen sollte. Sturm wäre jedoch nicht Sturm, könnte man das nicht anderweitig ausbessern bzw. würde man nicht schon an den richtigen Stellschrauben drehen, um aus der Heimschwäche wieder die gewohnte Heimstärke zu machen. „Es ist extrem wichtig, unsere Heimspiele zu gewinnen – das ist auch notwendig, um eine erfolgreiche Saison zu spielen. Wir werden uns noch stärker auf unsere Tugenden besinnen und gemeinsam mit unseren lautstarken Fans in Graz-Liebenau wieder zurück in die Erfolgsspur finden, davon bin ich überzeugt“, blickt Geschäftsführer Sport Michael Parensen in die Zukunft. Um im Frühjahr wieder zu alter Heimstärke zurückzufinden sollen auch zwei Neuzugänge helfen, die bereits vor dem Beginn der offiziellen Transferperiode unter Dach und Fach gebracht werden konnten. Mit Gizo Mamageishvili kommt ein offensiv variabel einsetzbarer Mittelfeldspieler vom amtierenden georgischen Meister und auch Publikumsliebling Jusuf Gazibegović kommt auf Leihe zurück aus Köln nach Graz und soll helfen, die Defensive zu stabilisieren. Besonders erfreulich ist aber trotzdem die Entwicklung einiger junger, talentierter Akteure, so Parensen. „Sehr zufrieden bin ich, dass sich einige junge Spieler gut entwickelt haben, viel Spielzeit bekommen und ansprechende Leistungen zeigen!“
Im UNIQA ÖFB Cup stehen die Grazer nach einer Nervenschlacht gegen die Admira im Viertelfinale, wo es Anfang Februar im Ländle gegen den SCR Altach geht. „Im Cup wollen wir wieder nach Klagenfurt fahren“, spricht Hierländer allen Sturm-Fans aus der Seele. Alles in allem war der Herbst für die Grazer eine Achterbahnfahrt der Gefühle, wo man auch den ein oder anderen Rückschlag hinnehmen musste. Für den Verein ist das jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken – ganz im Gegenteil. Sturm stand in den vergangenen Jahren für Entwicklung und diese wird auch aktuell akribisch verfolgt. Aus Niederlagen lernt man bekanntlich am meisten und daraus wird der Verein im neuen Jahr gestärkt herausgehen – davon ist in Graz-Messendorf jeder überzeugt.