Profis

Kapitän und kommende Klublegende

Vertragsverlängerung, sportliche sowie private Höhenflüge – es läuft beim 32-jährigen Stefan Hierländer wie am Schnürchen. Ein Porträt.

Vom "normalen" Profi zum Kapitän

Stefan Hierländer, eine schwarz-weiße Identifikationsfigur, eine künftige Sturm-Legende. Aber alles der Reihe nach. Wir schreiben den 23. Juli 2016, an jenem Samstag debütierte ein junger, 25-jähriger Kärntner im rechten Mittelfeld der Schwoazn. Der ehemalige Deutschland-Legionär absolvierte zwar nur sieben Minuten im Sturm-Trikot, doch er durfte das erste Mal erleben, was es bedeutet, in Graz-Liebenau ein Spitzenspiel zu absolvieren. Die Grazer gewannen gegen den amtierenden Meister Red Bull Salzburg mit 3:1. 18.159 schwarz-weiße Spielminuten später ist Hierländer Kapitän, Leistungsträger und eine absolute Sturm-Legende. In 228 Partien gelangen dem universell einsetzbaren Mittelfeldspieler 23 Treffer und 24 Assists. Vor allem im Spiel gegen den Ball ist der Dauerbrenner eine Macht. Diese Unverzichtbarkeit wurde vor Kurzem mit einer weiteren Vertragsverlängerung gewürdigt. „Ich bin sehr, sehr froh, weiterhin ein Teil des SK Sturm Graz zu sein. Jeder weiß, wie viel mich mit dem Verein verbindet und wie viel DNA von mir im Verein bzw. auch umgekehrt steckt. Ich bin sehr stolz, das ich wieder die Möglichkeit bekommen habe, weiterhin Leistungen zu zeigen und mit dem Team Erfolge zu feiern.“

Leistung zeigt das Team seit dem Sommer 2020 beinahe immer, in dieser Saison ganz besonders. „Ziele sind schwer zu definieren. Sie sind aktuell ein bisschen höher, als sie das normalerweise sind. Wir wollen immer das Maximum herausholen. Im Cup stehen wir gut da. Wir haben jetzt ein Heimspiel gegen den LASK, wollen ins Finale einziehen und, wenn möglich, den Pokal nach Graz holen.“ In der Liga wird es natürlich um ein Vielfaches schwerer, da noch die gesamte Meistergruppe ausständig ist. „In der Meisterschaft ist noch ein langer Weg zu gehen und wir müssen uns weiterhin steigern. Es rückt nach der Punkteteilung alles noch einmal näher zusammen, nach oben wie nach unten. Wir müssen versuchen, im Endspurt Top-Leistungen abzurufen.“

Der seit Anfang Februar 32-jährige Stefan Hierländer ist als Kapitän am Feld einer der verlängerten Arme von Cheftrainer Christian Ilzer. © GEPA Pictures

Der private "Hierli" und die aktuelle Saison

Auch privat hat sich im Hause Hierländer einiges getan. Mitte September erblickte mit einem Mädchen sein erstes Kind das Licht der Welt. Wie sich das Leben als Jungpapa und Fußballprofi verbinden lässt? „Es ist eine wirklich große Verantwortung, aber es ist auch eine, der Kapitän eines großen Vereins wie Sturm zu sein. Eines ist aber aktuell wirklich schön: Beides läuft sehr gut und ist relativ einfach für mich. Verantwortung zu übernehmen war immer in mir drinnen und so werde ich das auch in Zukunft weiterführen.“ Diese Verantwortung übernimmt der 32-Jährige nun schon seit der Saison 2018/19, mit dem Start ins Jahr 2023 ist Hierländer äußerst zufrieden: „Der Start ist wirklich geglückt. Wir sind sehr zufrieden mit den sechs Siegen aus sieben zum Teil wirklich schweren Spielen. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Sachen zu verbessern und wir werden weiter hart an uns arbeiten.“

Performt hat in den vergangenen Jahren nicht nur das Team und der Verein, sondern auch die schwarz-weiße Fanszene. „Die Kurve hat in den letzten Jahren einiges entwickelt. Aus meiner Sicht, auch wenn es immer die Konkurrenz mit Rapid gibt, haben wir die besten Fans in Österreich. Wir in der Mannschaft sind unglaublich stolz darauf, dass, egal wo wir hinkommen, immer einige hundert bis tausend vor Ort sind und die Spiele in der Fremde zu Heimspielen machen.“ Besondere Highlights waren in dieser Saison sicherlich die Heimspiele in der Europa League, insbesondere der Last-Minute-Erfolg gegen Feyenoord. Ebenso waren das erste Grazer Derby seit 15 Jahren, die Auswärtsreise nach Rom oder der Aufstieg im Cup-Viertelfinale in Salzburg Highlights der gemeinsamen schwarz-weißen Reise. „Wir hoffen natürlich, dass die Fans weiterhin so Gas geben und uns weiterhin so grandios unterstützen.“ Die nächste Möglichkeit, diese fantastische Unterstützung unter Beweis zu stellen, bietet sich beim Auftakt in die Meistergruppe gegen den SK Rapid am 02. April. Die Hütteldorfer werden wie so oft erfahren, was es bedeutet, im Hexenkessel Liebenau das Gästeteam zu sein!

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