Profis

Internationale Heimstärke bestätigen

Der SK Puntigamer Sturm Graz trifft im letzten Heimspiel der diesjährigen Europa League-Gruppenphase auf Feyenoord Rotterdam. Im Hinspiel setzte es gegen die Holländer eine herbe 6:0 Pleite, am Donnerstag ist Revanche angesagt.

Die Offensiv-Neuzugänge wie Bøving, Ajeti, Emegha oder Horvat (am Bild) verinnerlichen das System von Cheftrainer Christian Ilzer immer mehr und dementsprechend funktioniert das Zusammenspiel immer besser. © GEPA Pictures

Nächsten Schritt zum Überwintern gehen

Die letzten Wochen liefen für den SK Sturm hervorragend. In der Liga ist man seit acht Spielen ungeschlagen, man konnte beide Wiener Vereine auswärts besiegen und holte zuletzt einen mehr als verdienten Punkt beim Meister aus Salzburg. Der LASK wurde überholt und ein Polster von fünf Zählern aufgebaut, auf den Tabellenführer aus der Mozartstadt fehlen lediglich zwei Punkte. Im Cup wurde vergangene Woche im ersten Grazer Derby seit 15 Jahren der GAK mit 1:0 besiegt und der Einzug in die Runde der letzten Acht perfekt gemacht. International ließ man zwei Mal gegen das italienische Topteam Lazio Rom aufhorchen. Auf das 0:0 zu Hause folgte ein 2:2 Unentschieden in der ewigen Stadt, William Bøving erzielte vor zwei Wochen seinen ersten Doppelpack im Dress der Blackies. Wie es der Fußballgott so wollte, halten alle vier Teams in Gruppe F bei 5 Punkten, somit ist vor den beiden verbleibenden Runden für alle Mannschaften noch alles möglich. Im letzten Heimspiel der heurigen Europa League-Gruppenphase wollen die Grazer erneut unter Beweis stellen, dass sie auf internationalem Niveau viel gelernt haben und als Team gewachsen sind. Mit einem Punktgewinn gegen das holländische Topteam würden die Zeichen noch ein kleines Stückchen mehr auf ein europäischen Überwintern hindeuten. Unabhängig vom Ausgang der donnerstägigen Partie haben die Grazer im letzten Gruppenspiel in Dänemark trotzdem zumindest den 3. Platz in der eigenen Hand. Nichtsdestotrotz will Sturm mit einem Punktgewinn zusätzliches Selbstvertrauen tanken, um im (mittel-) hohen Norden Dänemarks die Weichen auf einen europäischen Frühling mit schwarz-weißer Beteiligung zu stellen.

Angebot rund ums Europapokal-Spektakel

Seit einigen Wochen gibt es vor jedem Heimspiel in der Merkur Arena den Styrian Soul Foodtruck, der am Stadionvorplatz steht. Die Einnahmen daraus kommen gänzlich dem Verein zugute, gleiches gilt auch für die Erträge der Sturm Bar. Alle Infos zur Auswärtsreise zum alles entscheidenden Europa League-Gruppenspiel gegen den FC Midtjylland gibt es hier.

Holländischer Topclub mit Ambitionen

Die Holländer qualifizierten sich als Tabellendritter der abgelaufenen Saison in der niederländischen Eredivisie für die Gruppenphase der Europa League. Der 1908 gegründete Verein ist neben Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven der dritte niederländische Topclub, gegen den die Schwarz-Weißen in jüngerer Vergangenheit antraten (Ajax 2018, PSV 2021). Zu ihren größten Erfolgen zählen zweifelsohne die beiden Titel im UEFA-Cup (1974 und 2002) und der Gewinn des Europapokal der Landesmeister (mittlerweile Champions League), als die Rotterdamer 1970 zum ganz großen Coup ausholten. Im selben Jahr stemmte man auch den Weltpokal in die Höhe und durfte sich als bestes Team des Planeten bezeichnen. Aktuell rangieren die Holländer an Tabellenplatz drei. Elf Runden wurden bisher gespielt, sieben Mal schritt das Team vom 44-jährigen Coach Arne Slot als Sieger vom Feld, drei Unentschieden und eine Niederlage ergeben 24 von 33 möglichen Punkten. PSV liegt punktegleich vor den Rot-Weißen auf Rang zwei, Tabellenführer ist Meister Ajax mit 28 Punkten. In der vergangenen Saison erreichte man das Finale der UEFA Conference League, welches gegen das italienische Spitzenteam AS Rom knapp mit 0:1 verloren ging. Seine Heimspiele trägt Feyenoord im alt-ehrwürdigen De Kuip Stadion aus, das Fassungsvermögen beläuft sich auf 47.500. Apropos Fans: Die Anhänger der Rotterdamer sind weit über die niederländischen Landesgrenzen hinaus berühmt. Und vor allem berüchtigt. Nach Ausschreitungen beim Conference League-Finale Ende Mai bekam der Verein von der UEFA eine Sperre des Fanblocks bei internationalen Spielen aufgebrummt. Beim heutigen 5. Europa League-Gruppenspiel werden rund 1.500 - 2.000 frenetische Holländer für einen hoffentlich friedvollen, aber stimmungsvollen Support sorgen. Nach dem Kantersieg in Rotterdam wollen die Holländer mit einem Auswärtserfolg in Graz die Weichen auf das europäische Überwintern stellen. Der SK Sturm wiederum wird alles daran setzen, um sich nach der 6:0-Schmach im de Kuip Mitte September im heimischen Liebenauer-Stadion zu revanchieren. Die Form dazu würde stimmen.

Diesen Beitrag teilen

Themen in diesem Beitrag