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Hochmoderner Achter

Jede Position hat gewisse Kriterien, die erfüllt werden müssen. Die Position des Achters füllt unsere Rückennummer Acht beinahe perfekt aus – Alexander Prass im Porträt.

Von Alexander Prass gibt es immer wieder das ein oder andere Gustostückerl zu bewundern. © GEPA Pictures

Mittelfeldmotor Alexander P.

Den SK Sturm zeichnet in den vergangenen Wochen und Monaten einiges aus, ganz besonders sticht dabei die Laufbereitschaft und in weiterer Folge das Pressingverhalten ins Auge. Ebenso sind Spieltag für Spieltag im offensiven Bereich die Ideen und die Spielanlage des Trainerteams rund um Chefcoach Christian Ilzer besser zu erkennen, folglich spiegelt sich das auch in den Ergebnissen größtenteils wider. Maßgeblich daran beteiligt ist ein Spieler, der sowohl beim Thema Laufbereitschaft als auch in puncto Spielgestaltung beinahe in jedem Spiel glänzt. Die Rede ist von Alexander Prass. Der 21-Jährige Oberösterreicher ist seit 1. Juli 2021 in Graz und besticht vor allem seit vergangenen Herbst durch unbändigen Einsatz, gutes taktisches Verständnis und spielerische Finesse. Ganz besonders die beiden letztgenannten Aspekte fallen in dieser Saison auf. „Ich denke, dass ich in letzter Zeit vor allem im spielerischen Bereich noch einmal zugelegt und insgesamt an Reife und Erfahrung dazugewonnen habe. Vor allem im Einschätzen und Erkennen von Situationen habe ich mich am meisten verbessert. Ich bin zwar noch nicht da, wo ich hin will, aber ich bin auf einem guten Weg.“ 



Sinnbildlich für die Weiterentwicklung

Generell legt der SK Sturm in den vergangenen zwei, drei Jahren eine Entwicklung hin, die es in jüngerer Vergangenheit in Graz so noch nicht gegeben hat. Heuer spielt man das zweite Mal in Folge in einer europäischen Gruppenphase. Die Qualifikation für das Play-off zur UEFA Champions League wurde ja bekanntlich knapp verpasst. „Am nächsten Tag war die Partie abgehakt. Wir haben das Spiel in der Mannschaft und mit dem Trainerstab besprochen und richtig eingeordnet. Sicherlich vergisst man so etwas nicht so schnell, allerdings darf man sich in keiner Weise runterziehen lassen und sich schnell auf die bevorstehenden Aufgaben fokussieren.“ Diese Aufgaben sind heuer die Liga, der ÖFB Cup und die UEFA Europa League. Internationale Spiele sind für jeden Fußballer Highlight-Spiele, die Blickrichtung darf jedoch auf keinen Fall nur auf diese „Bonus-Partien" gelegt werden. „Es ist mitunter das Wichtigste, dass wir jedes Spiel gleich ernst nehmen und mit der gleichen Art und Weise auftreten. Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass ein Europacup-Spiel am Donnerstag wichtiger ist als eine Liga-Partie am Sonntag." Prass meint weiter: "Wir müssen immer voll auf Spannung sein und alles reinhauen, denn in der Liga macht es einem keiner leicht. Beinahe jeder in der Liga hat sich weiter verbessert. Auf die gesamte Saison gesehen wird es wichtig sein, dass der Großteil der Mannschaft fit ist, damit auch rotiert werden kann.“ Rotieren ist aus aktueller Sicht für das Laufwunder Alex Prass kein Thema, wie seine Laufleistungen unterstreichen. In 112 Minuten Einsatzzeit im Play-off Rückspiel gegen Dynamo Kyiv spulte „Prassi“, wie er von einen Mannschaftskollegen genannt wird, unglaubliche 15,9 Kilometer ab. Wie viele Lungen hat ein Alexander Prass denn nun? „Wie viele Lungen hat ein Mensch? Eine? Dann eine! (lacht). Nach 90 Minuten war ich wirklich kaputt, da haben die Beine zugemacht, von der Luft her war es aber noch voll in Ordnung. Unsere Physios haben mich dann kurz behandelt und das hat sehr geholfen. Im Endeffekt war es dann reine Kopfsache, man muss einfach darüber gehen.“



Graz und das zu Hause sein

Alexander Prass verließ bereits vor zehn Jahren seine oberösterreichische Heimat, die Verbundenheit zu ihr schätzt der Linksfuß aber sehr. Leider ist es ihm aufgrund des intensiven Spielkalenders nur schwer möglich, nach Hause zu fahren. „Es ist ein ziemlich weiter Weg. Wenn wir 1,5 Tage frei haben ist es mir fast lieber, mich in Graz auszuruhen. Meine Eltern verstehen das und kommen bei fast jedem Spiel zuschauen, was mir sehr viel bedeutet.“ Dem Schritt von Liefering zu Sturm kann Alex Prass nur Positives abgewinnen. „Rückblickend war dieser Wechsel absolut das Richtige. Ich bekomme viel Spielzeit, internationale Erfahrung und in der Liga kann ich mit einer Top-Mannschaft performen. Die Vertragsverlängerung unterstreicht den Weg, den ich gemeinsam mit dem Verein eingeschlagen habe und auch weitergehen möchte. Es ist richtig cool, in diesem Team zu spielen und ein fixer Bestandteil davon zu sein. Deshalb bin ich einfach mega happy, mich für Sturm Graz entschieden zu haben!“ Festgehalten sei eines: Prassi, wir sind es auch!

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