Profis

Er kam, sah und überzeugte

Mit Emanuel Aiwu wurde die wichtige Lücke in der Innenverteidigung geschlossen. Der 23-jährige gebürtige Tiroler über sich selbst, seinen Start in Graz und den Verein.

Sofortige Verstärkung für die Defensive

Wir schreiben Juli 2024. Nach dem Abgang von Stamm-Innenverteidiger David Affengruber gab es auf dieser Position für Geschäftsführer Sport Andreas Schicker Handlungsbedarf. Körperlich robust, gut mit dem Ball am Fuß und Zweikampfstärke – so oder so ähnlich dürfte das Scoutingprofil ausgesehen haben. Die Nadel auf dem Scouting-Kompass, auf dem in Messendorf geschaut wurde, zeigte in diesen Wochen gen Süden, genauer gesagt auf die Koordinaten 45°07′59″ N 10°01′16″ O – nach Cremona. Vor zwei Jahren verpflichtete der damalige Serie A-Aufsteiger US Cremonese einen jungen, österreichischen Innenverteidiger vom SK Rapid, Emanuel Aiwu. Nach einem Jahr in der Serie A und einer Saison bei Birmingham City in der 2. englischen Liga baute der 1.87 Meter große Innenverteidiger seine Zelte im Land der Azzurri ab und übersiedelte nach Graz zum SK Sturm. „Mit Emanuel Aiwu konnten wir unseren absoluten Wunschspieler für die Innenverteidigung verpflichten. Er erfüllt unser für diese Position erstelltes Profil sehr gut – wir freuen uns, dass er bei uns in Graz unterschrieben hat und sind überzeugt, dass er uns weiterhelfen kann“, ließ Andreas Schicker bei der Veröffentlichung des Transfers wissen.

Nun, Anfang September und sieben Pflichtspiele später, weiß man: Ja, Aiwu hilft Schwarz-Weiß weiter. In der österreichischen Bundesliga startete der 23-Jährige in allen fünf Partien in der Innenverteidigung, vier Mal mit seinem Stamm-Partner und Abwehrchef Gregory Wüthrich, ein Mal mit Dimitri Lavalée. „Die Abstimmung mit Gregy funktioniert am als auch abseits des Platzes sehr gut. Er ist ein Top-Typ und ein sehr guter Spieler. Ich denke, dass es mit der Zeit noch besser werden wird und die Automatismen noch stärker ineinandergreifen werden.“ Leistungstechnisch hat sich „Manu“, wie er im Verein genannt wird, bereits sehr gut bei Sturm eingefunden, aber auch generell „taugts“ Emanuel Aiwu in Graz. „Mir gefällt es sehr gut bei Sturm und in Graz. Der gesamte Verein hat mich von Anfang an sehr gut aufgenommen. Wir sind eine hungrige Mannschaft, wo jeder besser werden und erfolgreich sein will. Ich freue mich, ein Teil dieser Truppe zu sein und kann die kommenden Spiele gar nicht erwarten!“ Die Eingewöhnung innerhalb der Mannschaft war – wie es bei Neuzugängen bei Sturm mittlerweile schon beinahe unisono ist – sehr gut, aber auch in der steirischen Landeshauptstadt selbst gab es für den gebürtigen Tiroler keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. „Ich habe mich in Graz sehr gut eingelebt. Ich bin ja wieder zurück auf heimischem Boden, da ist es mir nicht besonders schwer gefallen, mich zurechtzufinden. Für mich war wichtig, dass ich rasch eine Wohnung gefunden habe und somit hat das alles sehr schnell für mich gepasst!“

Emanuel Aiwu besticht unter anderem durch seine Zweikampfstärke und durch die ein oder andere spektakuläre Grätsche. © GEPA Pictures

Ein Tiroler in der Königsklasse

Stichwort heimischer Boden: Emanuel Aiwu wurde 25.12.2000 als Sohn einer Österreicherin und eines Nigerianers geboren. „Ich bin in Innsbruck geboren und aufgewachsen und habe dort auch meine ersten Schritte im Fußball gemacht. Meine Mutter meinte damals, dass ich hyperaktiv bin und eine Beschäftigung brauche. Deshalb hat sie mich beim Fußball angemeldet. In diesem Sinne noch einmal: Vielen lieben Dank Mama, dass du mich damals beim Fußball angemeldet hast (lacht)!“ Nun steht für den jungen Innenverteidiger im Herbst die ganz große Bühne auf dem Programm, die UEFA Champions League. „Ich freue mich schon sehr auf die UEFA Champions League und auf jeden Gegner. Es ist eine unglaubliche Bühne, die größte im Fußball, wo jeder gerne einmal spielen will. Ich freue mich auf jede einzelne Partie und hoffe, dass wir unseren Fans sehr schöne und erfolgreiche Spiele bieten können!“ Das erste Kräftemessen im höchsten Klubwettbewerb Europas steht für Emanuel Aiwu und Kollegen am 19. September 2024 um 21:00 Uhr auf dem Programm, wenn der SK Sturm im ersten UEFA Champions League-Spiel seit rund 23 Jahren in Nordfrankreich auf Stade Brest trifft.

Diesen Beitrag teilen

Themen in diesem Beitrag