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Ein Punkt im Bullenstall

Das Spitzenspiel zwischen dem FC Red Bull Salzburg und dem SK Puntigamer Sturm Graz versprach, hochklassig zu werden. Über einige Phasen der Partie war das auch der Fall, jedoch fehlten an jenem Sonntag die Tore, 0:0 hieß es am Ende. Der Abstand zwischen den beiden Teams bleibt somit unverändert.

Speziell in der zweiten Hälfte ließen die Grazer einige hochkarätige Chancen liegen. © GEPA Pictures

Leicht überlegene Bullen in Halbzeit eins

Bei herrlichem Herbstwetter und perfekten Fußballtemperaturen von rund 15 Grad betraten die beiden aktuell besten Teams Österreichs den Rasen in Wals-Siezenheim, um sich die Tabellenführung untereinander auszuspielen. Cheftrainer Christian Ilzer setzte wie beinahe immer auf das gewohnte 4-4-2 mit Raute und konnte aus dem Vollen schöpfen, sein Gegenüber plagten einige Verletzungssorgen, trotzdem schickten beide zwei starke Mannschaften aufs Feld. Zur ersten Chance der Partie kamen die Hausherren in Minute fünf, als Adamu einen Kopfball übers Tor setzte. In der 16. Minute fand ein Prass Querpass keinen Mitspieler. In den nächsten Minuten tat sich sehr wenig am Spielfeld, bis in der 32. Minute Jusuf Gazibegovic zum Freistoß schritt. Sein Schuss aus rund 25 Metern konnte Torhüter Köhn nur abklatschen lassen. In der 37. Minute hatten die Schwarz-Weißen Glück, als ein Pavlovic Energieanfall über das halbe Feld nicht in einem Gegentor endete. Sein Abschluss innerhalb des Strafraums ging einen knappen Meter neben das Tor. So ging es mit einem 0:0 in die Halbzeitpause.

Sehr unterhaltsamer zweiter Durchgang

Wie schon gegen den Wolfsberger AC fruchtete die Halbzeitansprache von Chefcoach Ilzer und brachte in Kombination mit taktischen Anpassungen die spielerische Wende in dieses Spitzenspiel. Von Beginn weg merkte man, dass sich die Grazer mehr vorgenommen hatten. In der 54. Minute hätten die Steirer in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen. Ein blitzsauberer Angriff über Prass und Bøving fand den im Sechzehner lauernden Horvat, der aus rund zehn Meter frei zum Abschluss kam und am glänzend parierenden Köhn scheiterte. In den folgenden rund 15 Minuten kam es in der Red Bull Arena zu keinen gefährlichen Abschlüssen, Horvat versuchte es von außerhalb des Strafraums, sein Schuss stellte für Köhn keinerlei Probleme dar (66.). Probleme hatten die Hausherren jedoch drei Minuten später. Nach einem Eckball schaltete Sturm ganz schnell um, Schnegg spielte mit seinem ersten Ballkontakt einen Weltklasse-Pass auf Bøving, der alleine durch war. Er überspielte Köhn im Tor, doch der zurückgesprintete Pavlovic verhinderte mit einer ganz starken Grätsche den Führungstreffer für die Grazer. Die Schlussphase wurde vogelwild. Schnegg's Hereingabe fand Ajeti, dieser brachte den Ball jedoch nicht im Tor unter (83.). In der 85. Minute hätte der 25-Jährige Schweizer erneut die 1:0 Führung machen können: Ajeti dribbelte im Strafraum, verpasste jedoch den richtigen Moment für den Abschluss, Hierländer jagte den Abpraller übers Tor. Torhüter Jörg Siebenhandl kam auch noch zu seinem Auftritt, indem er mit einer starken Flugparade Adamu's Schuss parierte (88.). Etwas Glück hatten die Steirer, dass Schiedsrichter Ebner in der 92. Minute nicht auf den Punkt zeigte. Mo Fuseini ging relativ ungestüm in einen Zweikampf mit Pavlovic, dieser fiel. Eine 50:50 Entscheidung wurde so ausgelegt, dass Pavlovic eine Schwalbe unterstellt wurde, was folglich die gelbe Karte nach sich zog. Der Serbe hatte schon Gelb und musste eine Minute vor Spielende frühzeitig unter die Dusche. Am Ende blieb es bei einem 0:0 Unentschieden.

Stimmen zum Spiel:

Cheftrainer Christian Ilzer:
"Ich kann mit dem Unentschieden leben, bin auch mit der Leistung zufrieden. Es war absolut ein Spiel auf Augenhöhe. Salzburg war in der ersten Hälfte näher an der Führung dran, vor allem wenn ich an den Energieanfall von Pavlovic denke. Ansonsten war es ein klassisches Spiel gegen Red Bull Salzburg, viel hin und her, viele Ballwechsel, ohne klare Vorteile für eine Mannschaft zu sehen. In der zweiten Halbzeit ist das Spielfeld dann größer geworden, wir haben uns öfter befreien können und haben dann auch mehr Chancen kreieren können. Mit Horvat, Ajeti und Bøving hatten wir sehr gute Tormöglichkeiten, haben sie aber leider nicht genützt. Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre heute in Sieg hier in Salzburg möglich gewesen, ein bisschen trauere ich dem hinterher. Übers Spiel gesehen war es aber ein gerechtes Unentschieden."

Alexander Prass: "Ich glaube, dass es grundsätzlich eine ausgeglichene Partie war mit relativ wenigen Möglichkeiten. Die Chancen waren ebenfalls ausgeglichen und somit geht die Punkteteilung in Ordnung."

David Affengruber: "Ich denke, dass es eine sehr gute Leistung war hier in Salzburg. Wir hätten durch Tomi in Führung gehen können, aber der Torhüter hat den Ball gerade noch vor der Linie gefischt. Ein Unentschieden ist trotzdem gerecht."

FC Red Bull Salzburg 0:0 (0:0) SK PUNTIGAMER STURM GRAZ

Aufstellung FC Red Bull Salzburg:

Köhn - Dedic - Solet (46. Piatkowski) - Pavlovic - Wöber - Seiwald - Gourna-Douath - Kjaergaard - Agyekum (81. Simic) - Okafor (65. Sesko) - Adamu

Aufstellung SK Puntigamer Sturm Graz:


Siebenhandl - Gazibegovic - Wüthrich - Affengruber - Dante (68. Schnegg) - Hierländer - Gorenc-Stankovic - Prass - Horvat (69. Kiteishvili) - Emegha (61. Ajeti) - Bøving (84. Fuseini)

Tore: -

Gelbe Karten: Jaissle, Kjaergaard, Pavlovic; Gazibegovic, Affengruber, Gorenc-Stankovic

Gelb-rote Karte: Pavlovic

Red Bull Arena Salzburg, 15.400 Zuschauer:innen

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