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Ein Jubiläum im Gepäck

Andreas Kuen ist technisch stark, im Mittelfeld zuhause und seit kurzem mit der Routine von 100 Bundesliga-Spielen ausgestattet. Ein Porträt.

Vom unverhofften Bundesliga-Debüt hin zum Jubiläum

Am abgelaufenen Wochenende war es exakt ein Jahr her, dass Andreas Kuen ein Schwarz-Weißer wurde. „Andi bringt mit seiner kreativen Spielweise zusätzliche Qualität in unser Mittelfeld. Gepaart mit seiner ausgezeichneten Technik und seinem sehr guten linken Fuß bin ich überzeugt davon, dass er uns in unserem Offensivspiel weiterhelfen wird“, meinte Sturms Geschäftsführer Sport Andreas Schicker am Tag der Verpflichtung. Und er sollte Recht behalten. Kuen hält bei 40 Pflichtspielen für den SK Puntigamer Sturm Graz, durfte sich dabei schon über 15 Scorerpunkte und ein Jubiläum freuen. Im ersten Saison-Heimspiel vor nun bald drei Wochen stand der gebürtige Tiroler zum 100.

40 Mal lief Kuen bislang für den SK Sturm auf.
40 Mal lief Kuen bislang für den SK Sturm auf.

Mal in der ADMIRAL Bundesliga auf dem Platz. „Das ist natürlich eine schöne Zahl – vor allem nach all den Verletzungen, die ich schon hatte. Ich bin über jedes Spiel glücklich und hoffe, dass es noch viele mehr werden“, freut er sich über diese Benchmark. Begonnen hat Kuens Bundesliga-Karriere mit einem Kurzeinsatz für FC Wacker Innsbruck bei seinem späteren Arbeitgeber SK Rapid Wien: „Da bin ich überraschend eingewechselt worden, ich war gar nicht beim Aufwärmen. Ich bin auf der Bank gesessen und auf einmal hat der Trainer gesagt, dass ich mich umziehen soll. Da war ich vor 15.000 Zuschauern schon nervös, als ich reingekommen bin.“ Am Ende setzte es für den damals 17-Jährigen eine 0:4-Niederlage beim Debüt. „Ergebnistechnisch war es nicht besonders, aber das Debüt wird mir sicher immer in Erinnerung bleiben.“

„Das Gefühl ist ähnlich wie im letzten Jahr“

Kuens Premiere in der Bundesliga steht sinnbildlich für eine Zeit mit Höhepunkten und auch schwierigen Phasen. Seine Verletzungen – unter anderem drei Kreuzbandrisse – waren „sicher der Tiefpunkt. Hingegen waren neben dem Cup-Finale mit Rapid gegen Salzburg auf jeden Fall auch die beiden Siege mit Sturm in der Meisterschaft gegen Salzburg ein Highlight. Das waren zwei richtig coole Spiele, das hat schon Spaß gemacht“, schwärmt der ehemalige Nachwuchsteamspieler. Auch in dieser Saison sei für Sturm wieder viel möglich: „Das Gefühl ist ähnlich wie im letzten Jahr. Die Mannschaft zieht voll mit und ich glaube, dass wir, wenn wir so weitermachen, noch viele Punkte machen werden. Man merkt aber schon, dass uns Experten und Fans eher am Zettel haben als noch in der letzten Saison. Wir gehen in jedes Spiel rein, um es zu gewinnen“, erklärt Sturms Nummer 19. Seinen Wechsel nach Graz hat Kuen bislang keineswegs bereut. „Nachdem ich bei Mattersburg viel zum Einsatz gekommen bin, war es eine tolle Möglichkeit bei Sturm die Chance zu bekommen. Die Anfrage von Sturm war etwas Besonderes, weil ich jetzt bei einem großen Traditionsverein in Österreich spielen kann.“ In Kürze wird der SK Sturm außerdem auch jener Klub sein, für den der Offensivakteur am meisten Spiele auf Profiniveau absolviert hat.

Man merkt schon, dass uns Experten und Fans eher am Zettel haben als noch in der letzten Saison.“

Andreas Kuen
Sturms Nummer 19 will gemeinsam mit Kelvin Yeboah und Co. auch international jubeln.
Sturms Nummer 19 will gemeinsam mit Kelvin Yeboah und Co. auch international jubeln.

Vorfreude auf Europa

Mit den Grazern darf sich der Tiroler im Herbst auch auf einer besonderen Bühne präsentieren: Kuen winken die ersten Einsatzminuten auf internationalem Parkett. „Das ist etwas Besonderes. Dafür spielt man Fußball, um solche Chancen kämpft man in der Bundesliga. Bei Rapid war ich zwar schon international im Kader, habe aber nie gespielt. Jetzt habe ich sicher auch gute Möglichkeiten auf einige Einsätze“, verleiht er seiner Vorfreude Ausdruck. Die erste Chance dazu besteht bereits am 19. August, wenn Sturm im Playoff zur UEFA Europa League entweder auf NS Mura (Slowenien) oder Zalgiris Vilnius (Litauen) trifft. Eine Woche später steigt dann das Rückspiel in Graz. „In den Testspielen gegen Roter Stern Belgrad und Udinese Calcio hat man schon gesehen, wie cool es ist, internationale Gegner zu haben“, meint Kuen. Die Vorfreude auf das internationale Geschäft sollte die Freude am nationalen Fußball aber natürlich keinesfalls mindern. Läuft es in der Bundesliga so wie an den letzten beiden Wochenenden, ist Andreas Kuen und Sturm dieser Spaß auch nur schwer zu nehmen.

Dieses Porträt stammt in seiner ursprünglichen Form aus der 2. Saison-Ausgabe des SturmEcho LIVE. Das gesamte schwarz-weiße Stadionmagazin können Sie hier nachlesen.

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