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Die belgische Wand

Dimitri Lavalée wechselte zum Ende der Sommertransferperiode von Mechelen nach Graz und schnell wurde klar, dieser Spieler hat das gewisse Etwas.

Dimitri Lavalée ist die Eingewöhnungsphase in Graz nicht schwer gefallen und versteht sich mit seinen Teamkollegen hervorragend. © GEPA Pictures

Ein Mann mit Ambitionen

Die Sommertransferperiode war eine turbulente, mehreren Abgängen stehen einige Neuzugänge gegenüber, dazu noch die Beinahe-Transfers von Prass und Wüthrich – vor allem bei Letzterem bereiteten sich Geschäftsführer Sport Andreas Schicker und seine Kollegen auf einen fixen Abgang vor und sondierten den Transfermarkt genau. Der Belgier Dimitri Lavalée sollte nach Graz kommen. Als sich der Transfer von Abwehrchef Wüthrich jedoch wider Erwarten zerschlug, lotste man die 1,87 Meter große Innenverteidiger-Leihgabe trotzdem in der steirischen Landeshauptstadt. Der 26-Jährige war in der österreichischen Fußballlandschaft nur den Wenigsten ein Begriff, rund vier Monate später weiß man – dieser Spieler hat Klasse!

„Das Interesse von Sturm kam ca. zwei Wochen vor dem Ende der Transferperiode auf. Ich lag auf der Couch, sah mir einen Film an und dann rief mich mein Agent an und berichtete davon, dass Sturm an mir interessiert sei. Danach nahm alles seinen Lauf und nun bin ich seit vier Monaten hier!“ In dieser Zeit hat der Belgier schon einiges erlebt. 14 Mal lief er bereits für Sturm auf – nationale Topspiele, Europa League oder Stadtderby – und wusste in jeder Partie zu überzeugen. Besonders durch seinen starken linken Fuß und seine Spieleröffnung in Kombination mit den hohen Defensivqualitäten weiß der gelernte Innenverteidiger, der bei Sturm primär auf der Sechserposition eingesetzt wird, zu gefallen. Nicht nur bei Schwarz-Weiß gefällt Lavalée, auch seine neue Heimat gefällt ihm gut. „Ich muss wirklich sagen, mir gefällt es sehr in Graz. Ich habe schnell eine Wohnung gefunden und die Stadt ist sehr schön, familiär und man hat tolle Cafés, Restaurants und Parks. Ich mag die Stadt sehr.“ Jedoch nicht nur in der Stadt hat sich Dimi, wie er im Verein genannt wird, gut eingelebt, auch der Verein hat es dem Belgier angetan. „Der Klub wächst von Jahr zu Jahr und man merkt sofort, dass sie sich weiterentwickeln wollen und noch lange nicht am Ende sind, jedes Detail ist durchdacht. Die Mannschaft selbst hat eine richtig hohe Qualität, das hat sie schon in den letzten Jahren auf europäischer Bühne und mit den starken nationalen Ergebnissen sowie dem Cuptitel bewiesen. Auch heuer sind wir ein wirklich konkurrenzfähiges Team, dass sich de facto vor niemanden verstecken muss!“

Toll eingelebt

In dieselbe Kerbe wie jeder Neuzugang in schwarz-weiß schlägt auch Lavalée, der die hervorragende Integration in die Mannschaft bzw. die Teamchemie hervorhebt. „Es war sehr einfach, im Team Fuß zu fassen. Es ist eine junge Truppe mit vielen Nationalitäten, so dass viele Sprachen gesprochen werden. Die Atmosphäre in der Kabine und innerhalb der Mannschaft ist eine tolle und angenehme.“ Ob dem 26-Jährigen bei der Integration jemand besonders unterstützt hat? „Jein, also generell war bzw. ist jeder zu mir freundlich und hilfsbereit, weil wir einfach eine gute Gruppe sind! Einzig den Gregy muss ich etwas hervorheben, von ihm hab ich die Wohnung übernommen, das hat mir natürlich auch geholfen, noch schneller in Graz anzukommen.“

Dimitri Lavalée hat sich gut in Graz eingelebt und für den Frühjahr hohe Ambitionen. © GEPA Pictures

Viel vor

Eben nicht nur sportlich, vor allem auch leistungstechnisch hat sich Lavalée perfekt ins Gebilde von Cheftrainer Christian Ilzer und seinem Team eingegliedert. Wie er das Niveau der Liga und der Mannschaft bewertet? „Es ist etwas Neues, eine neue Art, Fußball zu spielen. Es ist ein sehr direkter Fußball, bei dem wir so schnell wie möglich im gegnerischen Strafraum sein wollen. Viele Läufe, intensives Pressing, viel Wert auf Spielzüge – anders, als ich es bisher kannte.“ Der Leihgabe aus Mechelen liegt diese Art des Spiels. „Ich mag diese Spielweise, weil man als Verteidiger bzw. Mittelfeldspieler viele Zweikämpfe führt und sehr präsent im Spiel ist. Man muss wirklich von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert sein und das gelingt uns auch sehr gut.“ Nicht nur die Spielanlage, die Stadt und die Mannschaft gefallen Lavalée, vor allem zwei Aspekte streicht er bei Sturm besonders hervor. „Der Verein ist unglaublich ehrgeizig, will jedes Spiel gewinnen und versucht, sich stetig zu verbessern. In den europäischen und nationalen Bewerben wollen wir mit jeder Partie besser sein als davor und diese Ambitionen bzw. Herangehensweise gefällt ungemein.“ Lavalée und Schwarz-Weiß haben für den Frühjahr somit noch viel vor – man darf gespannt sein!

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