Der SK Sturm lieferte im letzten Heimspiel des Jahres einen engagierten Auftritt ab und bot Roter Stern Belgrad einen intensiven Schlagabtausch. Trotz starkem Beginn blieb den Grazern am Ende jedoch ein Erfolgserlebnis verwehrt.
Muntere erste Hälfte
Mit viel Energie startete der SK Sturm in das Europacup-Duell gegen Roter Stern Belgrad und hätte beinahe einen perfekten Auftakt hingelegt. Nach einem aggressiven Ballgewinn im Pressing spielte Tomi Horvat einen optimalen Steilpass genau in den Lauf von Seedy Jatta, der die serbische Abwehr abschüttelte und alleine auf das Tor zulief. Sein Abschluss strich jedoch hauchdünn am langen Eck vorbei – Sturm drängte auf ein frühes Tor. Kurz darauf, in der 6. Minute, tauchten erstmals die Gäste aus Belgrad gefährlich vorm Tor auf: Timi Elsnik zog von rechts nach innen und suchte aus rund 16 Metern den Abschluss, doch Sturm-Torhüter Oliver Christensen, der heute sein letztes Heimspiel für Sturm bestritt, reagierte glänzend und lenkte den Ball stark um die Stange. In der Folge entwickelte sich ein intensives Spiel mit viel Tempo und mutigem Offensivfußball auf beiden Seiten, auch wenn die absoluten Hochkaräter zunächst ausblieben. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde Sturm wieder zwingend. Zunächst wurde ein Schuss von Seedy Jatta im letzten Moment zur Ecke abgefälscht, anschließend landete ein Eckball bei Emir Karić, der aus der Distanz abzog, jedoch knapp das Ziel verfehlte. Trotz dieser starken Phase gelang der erhoffte Erfolgsmoment nicht mehr, sodass es mit einem 0:0 in die Kabinen ging.
Bitterer Rückstand und zurückgenommener Elfmeter
Gleich nach Wiederbeginn musste Sturm durchatmen: Roter Stern jubelte in Minute 53 bereits über die vermeintliche Führung, nachdem der für Marko Arnautović gekommene Bruno Duarte über rechts durchgebrochen war und den Ball scharf zur Mitte spielte. Christensen rutschte beim Abwehrversuch unglücklich vorbei und Nayair Tiknizyan schob ins leere Tor ein. Doch der VAR griff ein und nahm das Tor wegen einer Abseitsstellung zurück. Nur wenig später jedoch schlug der serbische Rekordmeister jedoch zu. Nach einem Eckball stieg in der 55. Minute Mirko Ivanic völlig unbedrängt hoch und köpfte zur 0:1-Führung ein. Die Grazer ließen sich davon aber nicht entmutigen und suchten umgehend die Antwort. Nach einem schnellen Konter zog Tomi Horvat in den Strafraum, wurde von Rodrigo klar zu Fall gebracht. Schiedsrichter Sylwestrzak entschied sofort auf Elfmeter. Doch erneut kam der VAR ins Spiel. Die Bilder zeigten, dass Horvat zuvor Tomas Händel weggestoßen und sich dadurch den freien Lauf verschafft hatte. Der Strafstoß wurde zurückgenommen. In der Schlussphase warf Sturm noch einmal alles nach vorne, doch die ganz großen Möglichkeiten blieben aus. Die Serben verteidigten ihre knappe Führung konsequent und so endete die Partie mit 0:1.
Oliver Christensen: "Das war eine bittere Niederlage. Zwei, drei Unkonzentriertheiten haben heute gereicht. Roter Stern war einfach die effizientere Mannschaft. Sie haben ihre Chancen eiskalt genutzt, während wir vor dem Tor leider zu wenig konkret waren."
SK Sturm Graz 0:1 FK Crvena zvezda
SK Sturm Graz
Christensen - Malić (79. Bendra) - Mitchell - Aiwu - Karić (79. Hierländer) - Gorenc Stanković - Chukwuani (66. Hödl) - Horvat - Kiteishvili - Malone (79. Beganović) - Jatta (66. Kayombo)
FK Crvena Zvezda
Matheus - Seol - Veljkovic - Rodrigo - Tiknizyan - Krunic - Elsnik - Milson (82. Bajo) - Händel (90.+6 Kostov) - Ivanic (87. Katai) - Arnautovic (46. Duarte)
Tor: 0:1 Ivanic (55.)
Gelbe Karten: Malić, Bendra; Arnautovic, Rodrigo, Ivanic, Krunic
Stadion Liebenau, 16.077 Zuschauer:innen