Es war ein schwarz-weißes Fußballfest, bei dem das Ergebnis deutlich zu hoch ausgefallen ist: Der SK Sturm unterlag am zweiten Spieltag der UEFA Europa League der PSV Eindhoven zuhause mit 1:4. In der zweiten Hälfte hätte das Spiel gegen effiziente Gäste zu Sturms Gunsten kippen können. Der Sieg der Niederländer war dennoch verdient.

PSV vor der Pause stärker

In Bestbesetzung und mit derselben Startelf wie bei der Auftaktniederlage in Monaco legte der SK Sturm Graz einen von Anfang an intensiven Auftritt hin. Die Steirer standen defensiv kompakt, verschoben gut, hatten in der ersten Hälfte in Sachen Torchancen aber nur wenig mitzureden. Während die Grazer zu Beginn ihre Gäste noch gut vom Tor fernhalten konnten, näherten sich diese dem steirischen Gehäuse immer mehr an. Dementsprechend ging PSV Eindhoven nach 32 Minuten auch in Führung. Ibrahim Sangare staubte nach einem Freistoß auf artistische Weise zum 1:0 für die Gäste ab. Kurz danach bewahrte Jörg Siebenhandl seine Schwarz-Weißen mit einer Doppelabwehr vor dem 0:2. Der Einsatz und die Leidenschaft passten bereits in Hälfte eins bei Sturm, nach der Pause legten die Grazer auch den Respekt vor dem Gegner ab.

Schlüsselszenen waren nicht pro Sturm

In der zweiten Hälfte präsentierte sich der SK Sturm stark, obwohl der Start nach dem Seitenwechsel nicht nach Wunsch verlief. Auch dank des Schiedsrichterteams, das die Grazer an diesem Abend nicht unbedingt bevorzugte. Anstelle auf Foul an David Affengruber im Strafraum zu entscheiden, konterte sich PSV zum 2:0. Eran Zahavi nutzte das nicht optimale Umschaltverhalten von Sturm (51.) zum Ausbau der Führung. Das Team von Trainer Christian Ilzer war aber nur vier Minuten später schon wieder zurück im Spiel: Jon Gorenc-Stankovic köpfelte nach Freistoß von Jakob Jantscher die Grazer zum 1:2. Plötzlich war zusätzliches Feuer in der Partie, der Favorit aus den Niederländen geriet ins Wankeln. Otar Kiteishvili prüfte mit einem Kopfball Gäste-Goalie Joel Drommel, der fantastisch reagierte (65.). Mitten hinein ins schwarz-weiße Herz machte Philipp Max mit einem abgefälschten Schuss das Traumtor zum 3:1 (74.). Eine Aktion davor klärte Siebenhandl einmal mehr überragend (73.). Das 4:1 gute zehn Minuten später verteidigte Sturm schlecht, Yorbe Vertessen traf ins lange Eck (78.). Bei fantastischer Stimmung spielten die Grazer trotz des klaren Rückstands weiter nach vorne, Anderson Niangbo köpfelte an die Stange (80.) und prüfte Drommel mit einem Außenrist-Schuss (90.+2), Gorenc-Stankovic verpasste mit dem Kopf knapp (90.+3). Das allerdings bereits in Überzahl, weil Sangare Gelb-Rot sah (89.). In der Nachspielzeit hatte Carlos Vinicius Glück, dass seine Ellbogenattacke gegen Affengruber nicht einmal mit Gelb geahndet wurde (90.+4).

SK Sturm Graz 1:4 (0:1) PSV Eindhoven

Aufstellung SK Puntigamer Sturm Graz:
Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer (82. Lang), Gorenc-Stankovic, Ljubic (46. Kuen), Kiteishvili (82. Prass) – Yeboah (77. Niangbo), Jantscher (67. Sarkaria)

Aufstellung PSV Eindhoven:
Drommel – Mwene, Ramalho, Boscagli, Max – Sangare, Van Ginkel (81. Obispo) – Doan (65. Vertessen), Götze (81. Gutierrez), Gakpo (90. Mauro Junior) – Zahavi (65. Vinicius)

Tore:
0:1 Sangare (32.), 0:2 Zahavi (51.), 1:2 Gorenc-Stankovic (55.), 1:3 Max (74.), 1:4 Vertessen (78.)

Gelbe Karten:
Kiteishvili, Gazibegovic, Gorenc-Stankovic bzw. Boscagli, Gakpo

Gelb-Rote Karte: Sangare

Schiedsrichter: Yevhenil Aranovskyi (Ukraine)

Stadion Graz Liebenau, 15.026 Zuschauer