Unser Jahrhunderttrainer
Vor einem Jahr ist unser Jahrhunderttrainer Ivan Osim von uns gegangen.
Osim war und ist für alle Zeiten der „Jahrhunderttrainer“ unseres SK Sturm, eine Legende, die wie aus einer anderen (Fußball-) Welt nach Graz zu Schwarz-Weiß kam. Die Liebe aller Generationen von Sturm-Fans ist ihm für alle Zeiten gewiss. Ruhe in Frieden, Ivica.
Ivica Osims Tod jährt sich zum ersten Mal
Es war der erste Mai 2022, die Sturmfamilie versammelt sich trotz Regen und Nebel am Grazer Hausberg, dem Schöckl. Es ist der 113. Geburtstag des Vizemeisters Sturm. Da verkündet Präsident Christian Jauk mit tränenerstickter Stimme die Nachricht vom plötzlichen Ableben unserer Lichtgestalt Ivica Osim. Die Feierstunde wandelt sich augenblicklich in eine Trauerstunde zu Ehren des Meisters. Fast magisch hebt sich zu den riesigen Sturm-Transparenten das Nebelband über dem Gipfelkreuz. Noch zwei Tage vor seinem Tod hat Osim, der letzte Trainer einer gesamtjugoslawischen Nationalmannschaft, ein bewegendes Interview für die TV-Dokumentation „Italia 90 – Vier Wochen verändern die Welt“ gegeben. Hätte Jugoslawien 1990 den Titel geholt, wie wäre es in seinem Land weitergegangen. „Fußball beeinflusst die Welt und die Welt beeinflusst den Fußball“, meinte der Philosoph Osim. Das war am 29. April. Am 1. Mai ist er – fünf Tage vor seinem 81. Geburtstag, am 6. Mai – friedlich eingeschlafen.
Hommage an den Größten
Für Sturm und die schwarz-weiße Familie war und bleibt Osim für alle Zeiten der Jahrhunderttrainer, die Lichtgestalt, der Wegweiser, der Erfolgsbotschafter für Graz und die Steiermark. Eine Generation von Sturmfans wurde mit Osim groß und hat seither ganz andere Vorstellungen von ihrem Lieblingsklub. Von diesen Erfolgen und dieser Spielweise konnten die älteren Sturmfans bis zu Osim nur träumen. Es gibt einen SK Sturm vor Osim und einen mit und nach Osim. Und Osim wird auch niemals vergessen sein, dafür spricht schon der Ivica Osim-Platz vor der Liebenauer Merkur-Arena, den es ab Juli 2023 geben wird. Ein Osim-Kunstwerk wird diesen Platz, an dem sich die schwarz-weiße Familie Woche für Woche einfindet, krönen.
Seine Erfolge mit Sturm Graz – eine Visitenkarte für die Steiermark
383 Pflichtspiele von Juli 1994 bis September 2002 stand Osim an unserer Seitenlinie, 207 Siege, 81 Unentschieden, 96 Niederlagen stehen dabei zu Buche. Drei Champions-League-Teilnahmen 1998, 1999 und 2000, bis vor Kurzem noch österreichischer Rekord. 1999 nach der Gruppenphasen der Umstieg in den UEFA-Cup. 2000 folgte dann Platz eins in der Gruppenphase und der Vorstoß in die „Zwischenrunde“, was bis zu diesem Zeitpunkt noch kein rot-weiß-rotes Team erreichen konnte. Für die Steiermark wurde mit Siegen gegen Olympique Marseille, Croatia Zagreb (1999) sowie Galatasaray Istanbul, AS Monaco und Glasgow Rangers (2000) Werbung betrieben. Ebenso trat man zwei Mal im Old Trafford gegen Manchester United an, duellierte sich mit Inter Mailand und Real Madrid – unvergessliche Zeiten.
Eine unglaubliche sportliche Bilanz
Zwei Meistertitel – 1998 und 1999
Drei ÖFB-Pokalsiege – 1996, 1997 und 1999
Drei Supercupsiege – 1997, 1998, 1999
Vier Vizemeistertitel – 1995, 1996, 2000, 2002.
Dazu einmal Dritter (1997) und einmal Vierter (2001)
Eine Bilanz, die kein Trainer in Österreich je geschafft hat und so schnell nicht schaffen wird.
Mehr als "nur" Fußball
Osim gelang es, weit über den Fußball hinaus in Graz, der Steiermark und Österreich eine Brücke vom Fußballsport zur Kunst- und Kulturszene zu bauen. 2009 wurde Ivica Osim von der großen Sturmfamilie zum „Jahrhunderttrainer“ gewählt. 2019 erhielt er den erstmals vergebenen „Longin-Award“, benannt nach dem Gründer des Klubs, Fritz Longin.
Der Spieler und der Trainer
Der Spieler Osim: Zeljeznicar Sarajewo, Racing Straßburg – wo er Heinz Schilcher kennenlernte, CS Sedan, Valenciennes. Nationalspieler für Jugoslawien. Er galt als Spielmacher mit der „feinen Klinge“, kein Ausschluss, keine gelbe Karte in seiner Karriere.
Der Langzeittrainer: 1978 bis 1986 Zeljeznicar Sarajewo, 1986 bis 1991Teamchef Jugoslawien, 1991/92 Partizan Belgrad, 1992 bis 1994 Panathinaikos Athen, 1994 bis 2002 Sturm Graz, 2003 bis 2006 JEF United in Japan, 2006 bis 2007 Teamchef Japan – bis zu seiner schweren Erkrankung 2007.
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