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Ü200 und noch viel vor

Jörg Siebenhandl ist seit Sommer 2017 in Graz und einer der längstdienendsten Spieler im Kader der Schwarz-Weißen. Ein Porträt über einen, der immer seinen Mann steht.

Jörg Siebenhandl konnte in 211 Partien durch Ausschüsse bereits zwei Assists verbuchen! © GEPA Pictures


Auf Rekordjagd

211, eine Zahl, mit der Jörg Siebenhandl mittlerweile der Torhüter in der schwarz-weißen Historie ist, der die viertmeisten Einsätze sammeln konnte. Dabei hört sich das Jahr 2017 so an, als würde es garnicht möglich sein, seit damals diese hohe Anzahl an Spielen zu sammeln. Für Siebenhandl jedoch kein Problem, verpasste er in seiner Zeit bei Sturm bis jetzt doch erst eine Handvoll Partien. „Ich mag Kontinuität und habe mit dem Verein schon viel erlebt. Es ist etwas Besonderes und macht richtig Spaß. Ich hoffe, dass noch einige Zeit dazukommt. Ich fühle mich richtig wohl und deswegen passt das sehr gut. Es ist für beide Seiten schön und für mich zeigt das auch, dass meine Leistungen gut sind. Sturm ist ein Spitzenverein, da ist es nicht selbstverständlich, dass man über mehrere Jahre hinweg immer am Platz stehen darf.“ Unsere Spieler mit der Nummer 27, der eigentlich die Nummer 1 ist, weiß also, was ihm wichtig ist und der Erfolg gibt ihm Recht. Hinsichtlich seiner Position im ewigen Ranking der Torhüter mit den meisten Einsätzen gibt es einen kleinen Wunsch, der Rest wird sich von selbst ergeben. „Ich glaube bzw. hoffe, dass noch einige Spiele dazukommen und dann schauen wir einmal, wo ich mich einreihen werde. Ich glaube, dass sich die Nr. 3 ausgehen könnte, aber für mich ist es nicht das Wichtigste, wie viele Einsätze ich habe. Viel wichtiger ist, dass die Einsätze gut und wir als Verein erfolgreich sind.“

Stichwort erfolgreich, aktuell läuft es ja bei Sturm: „Die bisherigen Leistungen sind bis jetzt sehr in Ordnung. Die Spiele waren im Großen und Ganzen gut, die Punkteausbeute passt auch dazu." Die Defensive inklusive Torhüter steht in der Bundesliga äußerst sicher, mit ein Grund dafür ist sicherlich auch die große Unterstützung der Fans. „Siebenhandl, Siebenhandl, he, he“ schallt es beinahe in jedem Spiel durch die Stadien Österreichs, wenn Sturms Nummer 1 mit den Schwarz-Weißen am Platz steht. Die Fans und das Umfeld sind mit ein Grund dafür, warum sich der gebürtige Wiener in Graz so wohl fühlt. „Die Fans pushen uns in schwierigen Zeiten und wir bekommen von außen noch einmal gute Stimmung, was wirklich wichtig ist. Ich freue mich sehr, dass ich bei Sturm bin und wir so großartige Fans haben. Das sieht man ja auch immer bei den Auswärtsspielen, wie viele da mitfahren. Das erfüllt mich immer wieder aufs Neue mit Stolz und ich hoffe, dass die Fans uns die ganze Saison über unterstützen und wir es ihnen mit Leistung zurückzahlen können.“

Die Fans pushen uns in schwierigen Zeiten und wir bekommen von außen noch einmal gute Stimmung, was wirklich wichtig ist. Ich freue mich sehr, dass ich bei Sturm bin und wir so großartige Fans haben.“

Jörg Siebenhandl
Seit mittlerweile über fünf Jahren dirigiert Jörg Siebenhandl seine Verteidigung, die sich über die Jahre hinweg sehr oft veränderte. Nur einer blieb konstant - unsere Nummer 27! © GEPA Pictures

Lerneffekt im Europacup und in der Liga

Eine Leistung, die Siebenhandl ganz besonders in Erinnerung geblieben ist, war der Europacup-Fight im vergangenen Herbst in Sociedad. Die bis dahin noch punktlosen Grazer wollten beim damaligen Tabellenführer der spanischen La Liga anschreiben, was bekanntlich gelang. Das "Wie" ist allerdings sehr speziell, so Siebenhandl: „Das Spiel gegen Real Sociedad in Spanien war unglaublich. Dort haben wir einen Fight abgeliefert, das war Wahnsinn, in Kombination mit den Wetterkapriolen (Gewitter, Hagel & Sturm), so etwas bleibt ewig in Erinnerung.“ Generell war der Lerneffekt auf internationaler Bühne im Vorjahr sichtlich erkennbar, jedoch beschränkt sich dieser nicht nur auf den Europacup. „Es geht bei der Performance gar nicht unbedingt ums internationale Geschäft. Wir wollen uns immer weiterentwickeln. Europacup-Spiele sind Spiele, die einfach noch einmal andere Rahmenbedingungen haben. Es ist alles größer und die Aufmerksamkeit solcher Spiele ist wesentlich höher." Der Keeper weiter: "Letztendlich geht es darum, dass jeder Einzelne seine beste Performance auf den Platz bringt und wir dadurch erfolgreich sind. Wir können mit unserem Spielstil alle Mannschaften vor Probleme stellen, das Wichtigste ist jedoch, auch zu 100% an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Ich will den Europacup jetzt allerdings nicht zu sehr über die Bundesliga stellen, weil es auch bei uns sehr gute Teams gibt, gegen die man sich behaupten muss.“ Mittlerweile bringen Siebenhandl und die Grazer einen gewissen Anspruch und eine gewisse Selbstverständlichkeit mit auf den Platz, die man so vor ein paar Jahren noch nicht gesehen hat. Spricht für unsere Nummer 27. Und für Sturm.

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