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Tomi, der Knipser

Gegen Ende der Herbstsaison lief er zur Hochform auf und agierte als prägende Figur im schwarz-weißen Spiel – Tomi Horvat.

Tomi Horvat erzielte in dieser Saison bereits sechs Treffer und hat im Frühjahr noch viel vor. © GEPA Pictures

Der slowenische Dauerbrenner mit dem Zauberfuß

Es ist mittlerweile rund eineinhalb Jahre her, da schlug Geschäftsführer Sport Andreas Schicker nur wenige Kilometer hinter der österreichischen Landesgrenze zu und lotste den offensiven Mittelfeldakteur Tomi Horvat von NS Mura nach Graz. Heute, rund 540 Tage später, weiß man im Lager von Schwarz-Weiß, was Horvat kann. Was man auf die Schnelle nicht weiß? Wie viele Pflichtspiele Sturm in den vergangenen eineinhalb Jahren absolviert hat. Wer es genau weiß? Richtig, Tomi Horvat. Der sympathische Slowene verpasste erst vier Partien, macht somit 70 aus 74 Spielen, eine Konstanz, die ansonsten nur Alexander Prass und Jon Gorenc-Stankovic aufweisen können. Der Unterschied zu seinen beiden Kollegen? Horvat stand in allen Partien im Kader, mit dieser Statistik kann kein anderer schwarz-weißer Akteur mithalten. Doch was zeichnet seine Konstanz aus? „Ich denke, gesund und fit zu sein, ist das Wichtigste im Leben – und folglich auch im Fußball. Es ist sehr gut und spricht für mich, dass ich in jedem Spiel einsatzbereit war. Ich achte sehr auf meinen Körper, schiebe Extraeinheiten im Fitnessstudio, ernähre mich gesund und lege großen Wert auf genügend Schlafenszeit. Das sind alles Rädchen, die ineinandergreifen müssen und das tun sie zum Glück sehr gut!“

Etwas, was beim 24-Jährigen auch sehr gut ist, ist zweifelsohne seine Schusstechnik und seine Form im Herbst und Frühwinter. Der Offensivspieler trat viele Wochen im Mittelfeld sehr dominant auf und bestach mit vier Treffern in den letzten Spielen. „Ich habe jetzt schon fünf Tore und das ist bereits mehr, als in der gesamten letzten Saison. Ich werde versuchen, noch einige folgen zu lassen und so dem Team zu helfen. Über zehn Treffer in einer Saison zu erzielen wäre wirklich fantastisch!“ Beim Großteil seiner insgesamt elf Treffer für Schwarz-Weiß konnte man seinen feinen linken Fuß bewundern. Im ersten Heimspiel der Saison 23/24 zimmerte Horvat den Ball unhaltbar ins linke Kreuzeck, in Klagenfurt traf er von außerhalb des Strafraums und gegen Lustenau nahm er einen Abpraller ebenfalls außerhalb des Sechzehners volley und versenkte die Kugel. „Meine gute Schusstechnik ist sicherlich ein Stück weit eine Gabe, die mir in die Wiege gelegt wurde. Wie jedes Talent ist es jedoch so, dass man hart trainieren muss, um sie auch zu wirklichen Stärken entwickeln zu können. Ich schieße beispielsweise im Training viele Freistöße und Eckbälle, um generell einfach möglichst häufig diesen Ablauf zu wiederholen. Im Endeffekt kann man eine Gabe bzw. ein Talent nur durch hartes und langjähriges Training wirklich formen und das habe ich getan.“

Verstehen sich auf und abseits des Feldes sehr gut: Tomi Horvat und Szymon Włodarczyk. © Sebastian Atzler

Harte Arbeit zahlt sich aus

Einfach war es für den 24-Jährigen nicht immer. Auch er erlebte – wie beinahe jeder Profi – einmal schwächere Phasen, aktuell ist er aber eine der prägenden Figuren im schwarz-weißen Offensivspiel. „Ich bin wirklich froh über diese tolle Form und über die Tore, die mir gelingen. Das kommt – wie so vieles – von harter Arbeit. Ich pushe mich im Training und in den Spielen immer selbst, auch wenn es einmal nicht nach Plan läuft. Ich bin natürlich überglücklich, dass ich aktuell so gut performe, wie ich es tue. Das mit dem Toreschießen soll auch im Frühjahr so weitergehen, damit wir möglichst gut abschneiden können.“ Ob der 1,76 Meter große Horvat in den letzten Monaten irgendetwas verändert hat? „Nein, ich bin meiner Linie treu geblieben und irgendwann zahlt es sich immer aus!“

Sein Wechsel nach Graz wurde gleich in der ersten Saison mit einem Titel gekrönt, Sturm gewann am 30. April 2023 in Klagenfurt den ÖFB-Cup. Eine entscheidender Moment in der Pokal-Reise? Horvats Siegestreffer im Cup-Halbfinale gegen den LASK. Der Slowene drückte somit auch hier dem Spiel seinen Stempel auf und wirkte auch im Finale mit, wo Manprit Sarkaria den Abpraller nach seinem Abschluss zum 2:0-Endstand verwertete. „Dieser Moment des Pokalgewinns war wirklich richtig cool für mich und natürlich für den gesamten Verein. Die Feierlichkeiten waren – gemeinsam mit den Fans – Stunden und Tage, die ich niemals vergessen werde. Die gesamte Cup-Reise, mit so starken Gegnern und dramatischen Spielen, ist für mich ein Moment für die Ewigkeit.“ Schwarz-Weiß ist auch in der heurigen Saison darauf bedacht, ähnliche Momente für sich und die gesamte Sturm-Familie zu kreieren. „Die Saison ist läuft aktuell sehr gut. Wir kämpfen um den ersten Platz in der Liga, sind im Cup noch dabei und in die K.o.-Phase der Conference League eingezogen. Ich bin mir sicher, dass wir unsere Saisonziele erreichen können!“ Die nächsten Schritte dazu sollen im Frühjahr gegangen werden. Wer dort versuchen wird, prägend zu sein? Richtig, Tomi Horvat!

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