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„Träume wurden wahr!“

Ein sichtlich stolzer, dankbarer und demütiger Präsident Christian Jauk lässt das Jahr 2024, eines der erfolgreichsten der Klubgeschichte, noch einmal Revue passieren.

Sturm am Ziel der Träume, Christian Jauk mit Meisterschale und Cup-Trophäe. © GEPA pictures

Du führst den SK Sturm seit nunmehr dreizehn Jahren als Präsident, war das heurige Jahr das schönste für den „Präsi“?

Träume wurden wahr. Ein Jahr der Rekorde, ein Jahr der unglaublichen Emotionen, die das ganze Land beflügelten. Sicherlich war ich noch nie so dankbar und demütig. Besonders freut mich der Erfolg für unsere treue Sturm-Familie.

Mit dem Double, der Champions League-Qualifikation und dem Erreichen von mehr als 20.000 Mitgliedern wurde Vereinsgeschichte geschrieben. Welches Gefühl ist es, als Präsident dieses Erfolges derart prominent in den Sturm-Annalen verankert zu sein?

Sturm steht immer über jedem Einzelnen. Gerade zu Weihnachten wird einem bewusst, wie wichtig das Gemeinsame ist. Die sensationelle Rekordmitgliederzahl verstehe ich als ein besonderes Bekenntnis zu unserem Verein, aber auch als eine Art Wertschätzung unserer Arbeit.

Als der Meistertitel feststand, konnte auch der „Präsi“ die Tränen nicht zurückhalten. © GEPA pictures

So viele Erfolge wie 2024 gab es kaum zu feiern, wie lässt sich dieses hohe Level halten oder sogar noch toppen?

Die Champions-League ist international die Königsklasse und in der österreichischen Liga gibt es nur zwei Titel zu vergeben. Wir stehen am Gipfel. Um auch in Zukunft um Titel mitspielen zu können, bedarf es einer zeitgemäßen Stadioninfrastruktur. Derzeit erreichen wir weit mehr als unsere Möglichkeiten bieten.

Wie viel zahlt der SK Sturm eigentlich jährlich an Steuern ein?
Im vergangenen Jahr war es in etwa das Doppelte des gesamten steirischen Sportbudgets. In wenigen Jahren würden die von Sturm bezahlten Steuern einen Stadionneubau alleine finanzieren. Seit ich als Funktionär arbeite, haben wir das Budget in etwa verzehnfacht und somit auch die Steuerleistung. Im selben Zeitraum hat die Stadt Graz das Sponsoring jedoch dramatisch gekürzt. Eine Kurskorrektur wäre mehr als fair.

Christian Jauk musste oft gute Miene zum bösen Stadion-Spiel machen. © GEPA pictures

Der SK Sturm kommt in einem Jahr auf eine Wertschöpfung von über 40 Millionen Euro. Was darf sich der Fan unter dieser Zahl vorstellen?
Die Wertschöpfung ist unser messbarer volkswirtschaftlicher Beitrag für das Gemeinwohl. Sturm ist über das ganze Jahr gesehen der größte Veranstalter der Steiermark. Viele Bereiche profitieren von Sturm. Wir sind ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor geworden.

Entsprechend hoch sollte der Stellenwert des SK Sturm deshalb auch bei den Stadt- und Landespolitikern sein. Ist er das?

In Worten ja, aber die Fakten zeigen ein anderes Bild. Beim Stadion sind wir an letzter Stelle unter den Landeshauptstädten. Unser Jahrhundertprojekt mit dem neuen Trainingszentrum wurde hingegen unterstützt. Danke!

Eine weitere große Ehre: Der SK Sturm wurde als steirische Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. © GEPA pictures

Wie geht es da weiter, was kommt wann?
Das Land hat die Förderung bereits beschlossen und in der Stadt Graz wurde uns der finale Beschluss für Jänner zugesagt. Danach folgt die Baubewilligung, die zeitlich ebenfalls an der Stadt hängt, aber der Spatenstich sollte noch vor dem Sommer möglich sein. Insgesamt investieren wir mit rund 16 Millionen deutlich mehr. Wir wollen für die nächsten Generationen etwas schaffen.

Wie hoch ist eigentlich der jährliche Verlust an Einnahmen, weil in Graz nicht so viele Skyboxen wie in Wien in den Stadien von Rapid und Austria sowie in Linz beim LASK angeboten werden können?
Auch in Salzburg, Tirol und Vorarlberg gibt es bessere Rahmenbedingungen. Gegenüber Wien, Linz und Salzburg schätzen wir den jährlichen Entgang des Hospitality-Bereiches auf etwa 10 Millionen Euro ein.

Christian Jauk und der designierte Trainer Jürgen Säumel bestreiten den steirischen Weg. © GEPA pictures

„CSR“, die Corporate Social Responsibility, also die gesellschaftliche Verantwortung, wird bei Sturm großgeschrieben. Wer profitiert davon?

In unserem Leitbild ist diese gesellschaftliche und soziale Verpflichtung sogar niedergeschrieben. Strategische Kooperationen gibt es mit dem SOS Kinderdorf, den Frauenhäusern und der Männerberatung. Da will Sturm als Trägerrakete wirken. Darüber hinaus sind wir sehr stolz auf unser Special-Needs-Team und auf die Kurvenaktion „Schwoaze helfen“.

Man hört immer wieder von Millionenerlösen aus den Transfers. Wie viel bleibt dem Klub unterm Strich tatsächlich?
Deutlich weniger als die medialen Zahlen. Dafür gibt es einmal im Jahr unsere Wirtschafts-Pressekonferenz, wo wir Auskunft geben. Und zusätzlich müssen wir noch Gewinnsteuern, die KÖST, abliefern. Dennoch geht es uns wirtschaftlich ganz gut, weil wir den Verein insgesamt sehr stark entwickeln konnten.

Was gibst du dem treuen Sturm-Anhang zum Jahresabschluss mit?
Ich danke im Namen des gesamten Vorstandes für die viele Zeit, das Herzblut und die Leidenschaft, die unsere treuen Fans eingebracht haben und bitte, in Zukunft die gleiche Energie in unseren geliebten SK Sturm zu investieren.

Dein Wünsche für 2025, für die Familie privat und für die Sturm-Familie?
Frohe Weihnachten, besinnliche Tage und ein gutes Jahr 2025 mit viel Lebensfreude, Gesundheit und natürlich maximal viele schöne Momente mit Sturm.

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