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Paul Gludovatz 75-jährig verstorben

Der Südburgenländer Paul Gludovatz war über Jahrzehnte ein Erfolgsgarant für den ÖFB-Nachwuchs. Bei der SV Ried feierte er große Erfolge. Beim SK Puntigamer Sturm Graz wirkte er von 19. März 2012 bis zu seinem Krankenstand am 22. Mai und dem endgültigen Aus am 2. Juli 2012 als Geschäftsführer Sport.

Erfolgreicher ÖFB-Langzeit-Nachwuchschef

Geboren am 10. Juni 1946 in Eberau an der ungarischen Grenze, spielte Paul Gludovatz aktiv beim SV Oberwart. Von 1981 bis 2008 war er 27 lange Jahre Sportchef des ÖFB-Nachwuchs. Nach dritten und vierten Plätzen bei EM-Bewerben erreichte er als Höhepunkt 2007 mit der Unter 20 in Kanada das WM-Halbfinale – damals mit Sebastian Prödl, Arnautovic, Junuzovic, Michi Madl, Harnik, Fuchs, Hoffer und Co. Doch das Urgestein Gludovatz wollte auch Trainer im Profigeschäft sein. Mit der SV Ried feierte er von 2008 bis 2012 große Erfolge: Aufstieg, Herbstmeistertitel 2010 und 2011 sowie Pokalsieg 2011.


2012 war Paul Gludovatz bei Sturm engagiert.
2012 war Paul Gludovatz bei Sturm engagiert.

Mit 65 Jahren zum SK Sturm

Schon 65-jährig versuchte er sich ab März 2012 als Geschäftsführer Sport bei unserem SK Sturm. Es war keine einfache Phase. Im Jänner 2012 stellte sich Sturm komplett neu auf, erstmals gab es Budget-verantwortliche Geschäftsführer Sport und Wirtschaft. War für den Wirtschaftsbereich der junge Christopher Houben zuständig, so sollte der knorrige, erfahrene Gludovatz den Sportbereich neu aufstellen. Nach dem Cup-Aus gegen Regionalligist Hartberg kam es zum Ende der Ära Foda II, das viel Staub aufwirbelte. Gludovatz holte aus der Red Bull-Jugendarbeit den Deutschen Peter Hyballa. Der alte Trainerfuchs Gludovatz rutschte im stressigen Umfeld auf dem für ihn ungewohnten Arbeitsbereich in ein Burn-Out, das zum raschen Ende seiner Tätigkeit führte. „Ich wollte damals alles niederreißen, arbeitete bis in die Nacht – und konnte dann überhaupt nicht mehr schlafen“, erzählte er später.
Als Trainer war er weiter tätig: Zuerst in Hartberg in der Regionalliga, dann bei Eberau und – schon 70-jährig von 2015 bis 2016 abermals in Ried. Nur ist Paul Gludovatz viel zu früh im 76. Lebensjahr an den Folgen einer SARS-Covid2-Infektion verstorben.

Die Sturmfamilie wird der rotweißroten Trainerlegende ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

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