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„Mischa“ Petrovic zum 65er

Er war und ist ein Sturm-Urgestein. Spieler 1985 bis 1993, dann Trainer der Sturm-Amateure und Assistent von Ivica Osim in den goldenen Jahren. Von September 2003 bis Mai 2006, fast drei Jahre lang in schwerster Zeit Cheftrainer. Am 18. Oktober wird Michael Petrovic 65.

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Größe in Jugoslawien

Mischa Petrovic war in den 1980er-Jahren im alten Jugoslawien durchaus eine Größe. In Serbien geboren begann er seine Karriere bei Roter Stern Belgrad, wurde bei Olimpija Laibach von 1978 bis 1984 zum Klassemann im Mittelfeld mit 147 Einsätzen und sieben Toren, brachte es zu einer Teamberufung und überzeugte 1984/85 auch beim Spitzenklub Dinamo Zagreb mit 34 Einsätzen.

1985 holte ihn der damalige Sturmtrainer Ivan „Dalma“ Markovic nach Graz zu Sturm, wo Mischa im Mittelfeld die Nachfolge von Marcel Boyron und Zvonko Breber antrat.

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Klasselibero

Unvergessen im Herbst 1985 das 4:3 gegen Wacker Innsbruck mit Hansi Müller nach 1:3-Rückstand. Sturm damals mit Konrad; Binder (Marko), Pichler, Cop, Feirer; Thonhofer, Schauss, Szokolai, Petrovic; Vidreis (Bakota), Jurtin.

Unter Walter Ludescher wurde Petrovic zum erstklassigen Libero und Abwehrchef und blieb das bis zu seinem Karriereende 1993. 1988 mit Ludescher und 1991 mit Starek erreichte Mischa, der 1989 österreichischer Staatsbürger wurde, jeweils Rang drei und den UEFA-Cup.

Ein weiteres Highlight dieser Jahre: das 5:2 in der Gruabn gegen den GAK 1988 mit Konrad; P. Huberts, Petrovic, Schauss, Feirer; Thonhofer (Temm), W.Binder (U.Benko), Türmer, Goldbrich; Koschak, Krämer mit drei Toren des Frankfurters Krämer …

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Ein Petrovic steigt nicht ab

„Ein Petrovic steigt nicht ab“, das war seine Devise als Trainer – egal ob bei Primorje, Domzale, NK Mura in der slowenischen ersten Liga oder bei Sturm, wo er drei Jahre lang gegen den Abstieg spielte.

Schon 1996 bis 1998 trainierte Mischa die Sturm-Amateure, ehe er dann in die slowenische erste Liga wechselte.

2003/04 übernahm er eine durch die kurze Ära von Gilbert Gress verunsicherte Truppe, die noch dazu unter den Nachwehen des Osim-Abganges litt. Der dramatische Abstiegskampf gegen den FC Kärnten mit Peter Pacult ist noch in guter Erinnerung, auch das tolle, rettende 4:1 über Bregenz in der letzten Runde.

2004/05 konnte Mischa bereits eine Konsolidierung erreichen, obwohl die Truppe neuerlich umgebaut werden musste und mit Mario Haas ein Urgestein nach Japan zu Osim wechselte. 2005/06 wurde Sturm laufend von kleineren oder größeren Erdbeben rund um den drohenden Konkurs erschüttert. Petrovic führte seine nun stark verjüngte Truppe über alle Wellen hinweg. Beste Stimmung, Kameradschaft und tolle Spielzüge bestimmten die Saison, die auf Rang acht beendet wurde – obwohl echte Stürmer Mangelware waren. Mit Mörec, Salmutter, Leitgeb, Gerald Säumel, Lindschinger und Co kamen zahlreiche Junge hinzu.

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Über Kärnten nach Hiroshima

Mischa Petrovic wollte und suchte nach den stressigen Sturmzeiten 2006 eine neue Aufgabe.

Vorerst schien er sie beim FC Kärnten gefunden zu haben, doch nur wenige Wochen nach seiner Unterschrift lockte Japan.

Ivica Osim hatte Mischa empfohlen – und so arbeitet er nun seit 16 Jahren im Land der Kirschblüten: Fünf Jahre bis 2011 bei Sanfrecce Hiroshima, 2012 bis 2017 bei Urawa Red Diamonds und seit 2018 bei Hokkaido Consadole Sapporo – und das überall mit Erfolg. Selbst eine beidseitige Hüft-OP konnte ihn nicht stoppen.

Bei seinen „Heimaturlauben“ in Graz trifft der Familienvater regelmäßig Sturms Langzeit-Zeugwart Simo Maric.

Die Sturmfamilie wünscht der Legende Mischa Petrovic alles Gute zum 65er nach Japan. Viel Gesundheit und noch viele Jahre als erfolgreicher Trainer.

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