Unser Schweizer Abwehrchef über seine Karriere, schwere Zeiten, das Grazer Spiel und die Zukunft. Heute feiert er seinen 28. Geburtstag – alles Gute, Gregy!
Wie fällt dein Resümee der Herbstsaison aus?
Ich denke, dass wir einen starken Herbst gespielt haben und trotz der Doppelbelastung auf dem guten zweiten Platz stehen. Der Abstand auf Salzburg ist nicht zu groß und in der Gruppenphase der Europa League haben wir acht Punkte geholt, was uns nur die Wenigsten zugetraut haben. Es ist natürlich sehr schmerzhaft, dass es nicht zum Überwintern in Europa gereicht hat – das wäre sicherlich ein Highlight gewesen. Ich denke aber, dass wir schlussendlich sehr stolz auf das sein können, was wir erreicht haben.
Was macht unsere starke Defensivabteilung besonders aus?
Das ist ein Verdienst der ganzen Mannschaft. Wir verteidigen im Kollektiv sehr gut und das beginnt bereits bei den Stürmern. Mit dem Pressing machen sie uns hinten die Arbeit leichter, weil sie viele Balleroberungen in der Hälfte des Gegners haben. Deshalb bekommen wir nur wenig Tore und stehen defensiv sicher. Das ist natürlich sehr wichtig für uns als Team, dass das im Frühjahr so weitergeht.
Deine starken Leistungen wurden vor kurzem mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2025 honoriert, was sagst du zu deinem neuen Kontrakt?
Ich bin sehr glücklich darüber, dass es so funktioniert hat. Ich denke auch, dass das ein Zeichen ist, dass es zwischen mir und Sturm Graz sehr gut passt. Deshalb bin ich auch froh über diese Vertragsverlängerung und hoffe, dass ich mit Sturm noch sehr erfolgreich sein kann.
Nicht nur deine Gefährlichkeit nach Standards ist beeindruckend, auch deine Offensivläufe aus der Defensive heraus stechen ins Auge – woher kommt das?
Ich bin ein Verteidiger, der gerne von hinten rausspielt und das Anlaufen ist etwas, was der Trainer von uns Verteidigern fordert. Ich denke, dass ich dass dann mit meiner Physis und meinem Tempo gut umsetzen kann. Es kommen dann von mir auch hin und wieder gute Pässe zu den Stürmern, wo schon einmal ein oder zwei Assists rausgeschaut haben (lacht).
Du hast bei Sturm verletzungsbedingt nicht einmal eine Handvoll Spiele verpasst, gibts ein Rezept, warum du trotz deiner sehr körperbetonten Spielweise quasi nie verletzt bist?
Ich hatte in der Vergangenheit mit Verletzungen zu kämpfen, was meine Karriere auch etwas gebremst hat. Ich hab die Ernährung umgestellt und esse sehr bewusst, ein Teil davon ist weniger Fleisch zu essen. Ich verzichte nicht gänzlich darauf, aber zum Großteil. Zusätzlich dazu nehme ich viele Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine. Das ist sicherlich ein großer Faktor. Übungen vor oder nach dem Training im Kraftraum sind wichtig, da ich sehr fokussiert an gewissen Bereichen an mir arbeite, beispielsweise im Adduktorenbereich. Und der dritte Punkte: Ich bin hier bei Sturm Graz im Spielrhythmus und das kommt mir zugute. Früher war es öfters der Fall, dass ich einmal ein Spiel gespielt habe und dann wieder nur auf der Bank war. Dann ist etwas passiert und der Körper ist mit den Belastungen nicht immer zurecht gekommen.
Was darf man sich im Frühjahr von euch erwarten?
Wir werden versuchen, in den verbleibenden Partien des Grunddurchgangs die höchstmögliche Punktanzahl zu erspielen und uns somit eine gute Ausgangsposition für die Meistergruppe zu erarbeiten. Im Cup und in der Meisterschaft wird man dann sehen, wohin die Reise für uns geht – wir werden definitiv alles reinhauen.
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