
Der Titelgewinn in diesem außerordentlichen Sturmjahr war schon am 13. April 1998, dem Ostermontag, besiegelt. In Runde 29 von 36 besiegten Vastić und Co. die Wiener Austria mit 5:0 und standen uneinholbar als Bundesliga-Meister fest. Die schlussendlich herausgespielten 19 Punkte Vorsprung auf Vizemeister Rapid Wien sind noch heute Bundesligarekord. Offiziell vergeben wurde der Titel nach der letzten Runde am 16. Mai 1998.
Ehrenzeichen für Osim & Co.
Um 15:30 Uhr war Ankick zur letzten Runde, der Gegner hieß Admira Wacker Mödling, der Absteiger des Jahres. Das Spiel war nur Formsache, Sturm siegte durch Tore von Hannes Reinmayr und Mario Haas (Elfmeter) mit 2:0. Die Feierlichkeiten begannen schon lange vor dem Anpfiff im randvoll gefüllten Schwarzenegger-Stadion, das damals erst zehn Monate „auf dem Buckel“ hatte. Schon vor Spielbeginn überreichten Landeshauptmann Waltraud Klasnic und Sport-Landesrat Gerhard Hirschmann Ivica Osim, Heinz Schilcher und Hannes Kartnig das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, die Stoakogler spielten auf.
Cabrio-Konvoi durch Graz
Nach Spielende erfolgte die Übergabe des Meistertellers durch ÖFB-Präsident Beppo Mauhart und ÖFB-General Gigi Ludwig – erstmals in der 89-jährigen Klubgeschichte. Begleitet von Konfettiregen zog der Konvoi mit offenen Cabrios von Liebenau durch die Herrengasse zum Hauptplatz. Dort herrschte beängstigendes Gedränge vor der Bühne. Robert Seeger, der damalige Ö3-Wecker-Star Hary Raithofer, die Stoanis und die EAV sorgten für Stimmung. Osim, Schilcher, Vastić, Reinmayr, Haas und Co. wurden umjubelt. Während des Empfangs bei Bürgermeister Alfred Stingl verfolgten Spieler und Fans ein 500.000 Schilling teures Feuerwerk am Grazer Schloßberg.
Rauschende Championsparty
Die Feierlichkeiten gingen nahtlos weiter mit einer Championsparty in der Grazer Messehalle – Vorgänger der Stadthalle – alle 3.000 Sturmmitglieder und alle ehemaligen Sturmspieler, Mitarbeiter, Funktionäre und Trainer waren geladen, unter anderem Legenden wie Odilon Ribeiro Tesourinha, der aus Brasilien einflog, Franz Mikscha, Burli Wolf, Robert Kaiser, Rudi Schauss, Walter Fuchs und Co.
Die lange Feier hatte auch einen Schönheitsfehler: Drei Tage später unterlag die müde Truppe im Pokalfinale der SV Ried im alten Hanappi-Stadion in Hütteldorf mit 1:3. So konnte man das Double – Meister und Cupsieger – erst ein Jahr später, 1999, mit dem Pokalsieg gegen den LASK feiern.
Die Meister 1997/98:
Trainer: Ivica Osim
Sportdirektor: Heinz Schilcher
Co-Trainer: Refik Muftić, Michael Habjanic
Mannschaftsärzte: Dr. Peter Wasler, Dr. Helmut Ornig
Masseure: Ernst Brandl jun., Gerhard Wallner
Zeugwart: Šimo Marić
Tor: Kazimierz Sidorczuk, Roland Goriupp
Abwehr: Franco Foda, Darko Milanič, Ranko Popović, Günther Neukirchner, Mario Posch, Michael Bochtler
Mittelfeld: Wolfgang Hopfer, Markus Schopp (ab Jänner retour vom HSV), Roman Mählich, Hannes Reinmayr, Markus Schupp, Gilbert Prilasnig, Georg Bardel, Thomas Gröbl, Hannes Toth
Angriff: Mario Haas, Ivica Vastić, Tomislav Kocijan, Joe Spiteri, Jan Pieter Martens

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