Damen

Großartige Saison

Der sportliche Leiter der SK Sturm Graz Damen, Mario Karner, lässt im nachfolgenden Interview die aktuell sehr erfolgreiche Saison Revue passieren und gibt gleichzeitig einen Ausblick in die zukünftigen Wochen und Monate unserer Mannschaft.

Wie kann man die aktuelle Saison bis jetzt zusammenfassen und bewerten?

Das Wort überragend trifft es ganz gut! Wir haben die bisher beste Herbstsaison in der Vereinsgeschichte gespielt und waren generell bis vor kurzem unbesiegt. Die Winterpause wurde punktgleich mit dem Ligakrösus SKN St. Pölten angetreten. Wir haben es geschafft, um den Meistertitel in der Planet pure Frauen Bundesliga zu spielen. Sind im Frauen Cup noch dabei – spielen um den erstmaligen Finaleinzug und haben nächstes Jahr einen Fixplatz in der UEFA Womens Champions League Quali. Dennoch wollen wir noch das maximal Mögliche aus der Saison 2021/22 herausholen. Die Entwicklung im Bereich des Frauenfußballs beim SK Sturm Graz stimmt.

Der Frühjahr und auch das Spiel der Spiele gegen die SKN. St. Pölten Frauen am vergangenem Wochenende wurden ja unter ungünstigen Voraussetzungen bestritten - wie geht man intern damit um?

Vor allem im Frühjahr hat bei uns der Verletzungsteufel zugeschlagen. Es haben sich immer wieder Stammspielerinnen verletzt, was oftmals eine längere Ausfallszeit bedeutete. Valentina Kröll zog sich Mitte Jänner einen Achillessehnenriss zu, Lilli Purtscheller erlitt einen Kreuzbandriss und Modesta Uka leidet seit Wochen an einem Knochenmarksödem und kann dadurch nicht mitwirken. Zusätzlich dazu wurden wir von der Corona Pandemie voll getroffen und hatten über mehrere Wochen hinweg immer wieder mit kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Das Trainerteam rund um Christian Lang hat versucht, die Ausfälle taktisch und personell mit jungen Akademiespielerinnen abzufangen. Dies gelang hervorragend. Der noch verbliebene, dünne Kader, konnte durch kollektive Kraftakte beinahe alle Spiele im Frühjahr gewinnen und somit auf Schlagdistanz mit den St. Pöltnerinnen bleiben. Das meisterschaftsentscheidende Ligaspiel am vergangenen Samstag wurde regelrecht erzwungen bzw. erkämpft. Die Vorraussetzungen waren leider suboptimal, da zu den Langzeitverletzten kurzfristig auch noch Michela Croatto dazukam. Leonie Tragl (Jahrgang 2006) hat bis zu ihrer verletzungsbedingten Auswechslung eine weitere Talentprobe abgelegt. In Verbindung mit der Verletzung von Sophie Hillebrand ging uns dann leider die Energie aus, um das Spiel in St. Pölten nach dem 1:0 noch zu drehen. Alles in allem war es ein zu hohes Ergebnis. Was man aber besonders hervorheben muss ist der Weg, den wir aktuell gehen. Wir sind noch nicht ganz an der Spitze angelangt, aber mit kontinuierlicher und überlegter Arbeit sind wir knapp dran und Schritt für Schritt näher gekommen. In diese Richtung wollen und werden wir weiterhin konsequent weitergehen. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln holen wir meiner Meinung nach das Maximum heraus.

Wir sind von der Corona Pandemie voll getroffen worden. Das Trainerteam rund um Christian Lang hat versucht, diese Situation taktisch und personell mit jungen Akademiespielerinnen abzufangen. Dies gelang hervorragend.“

Mario Karner
Annabel Schasching ist mit starken 12 Toren Sturm's Top-Torschützin.
Annabel Schasching ist mit starken 12 Toren Sturm's Top-Torschützin.

Was kommt auf die Mädels und ihre Fans in den kommenden Wochen und Monaten zu?

Was wir uns vor der Saison niemals gedacht hätten, ist vier Spieltage vor Ende der Saison eingetreten - wir haben uns die Vizemeisterschaft und das damit verbundene Ticket für die UEFA Women’s Champions League Qualifikation gesichert. Im Spiel gegen Neulengbach am 20. Mai haben wir die tolle Möglichkeit, dass wir ein Bundesliga Spiel in der Merkur Arena austragen dürfen. Alle schwarz-weißen Fans sind dazu aufgerufen, bei freiem Eintritt und freier Sitzplatzwahl unser Team im Stadion zu unterstützen. Die großartige Saison wollen wir mit den Fans im Stadion feiern. Wir freuen uns, dieses Spiel im Stadion genießen zu können. Bereits zwei Mal wurde in dieser Saison ein neuer Zuschauerrekord für ein Damen-Bundesligaspiel aufgestellt. Ich denke, dass wir als schwarz-weiße Familie diesen Rekord brechen können, die Mädels hätten sich eine solche Rekordkulisse (bisheriger Rekord 1.648 in Altach) wahrlich verdient. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir das gemeinsam schaffen können. Der Meilenstein Merkur Arena ist für Sturm Graz und den Frauenfußball ein Zuckerl und spricht für die bisherige und zukünftige Entwicklung im Verein.

Wir stehen ja am 26. Mai im Halbfinale des SPORT.LAND.NÖ Cup’s gegen den SV Horn. Was erwartet man sich noch in diesem Wettbewerb?

Erstmals in der Geschichte können wir am 26. Mai in ein Finale des Cup Wettbewerbs der Damen einziehen. Hier haben wir eine weitere große Chance, den ersten Titel in der Vereinsgeschichte überhaupt nach Graz zu holen. Sollten wir die niederösterreichische Hürde überwinden, wäre das Cupfinale am 04. Juni in Amstetten, was sicherlich ein Highlight-Spiel werden würde. Die Vorraussetzungen müssen wir so annehmen, wie sie sind, werden aber trotzdem im Halbfinale und in einem etwaigen Finale alles geben, um das Maximum zu erreichen. Wir hoffen, dass die Fanbus-Aktion, gleich wie es in St. Pölten der Fall war, großen Anklang finden würde und uns gegebenenfalls viele Fans in Amstetten unterstützen würden. Die Mädels hätten es sich definitiv verdient und der Cup hat bekanntlich seine eigenen Gesetze.


Gibt es noch Schlussworte, die man besonders hervorheben sollte?

Bereiten wir gemeinsam als große schwarz-weiße Fußball-Familie unserer Damenmannschaft am 20. Mai in der Merkur Arena ein tolles und unvergessliches Ambiente. Ich appelliere an alle unsere Fans, kommt ins Stadion, der Eintritt ist frei und die Sitzplatzwahl in den geöffneten Sektoren ebenso. Geben wir unserer Mannschaft die nötige Energie für die letzten Wochen der Saison, sie hat es sich redlich verdient!

Diesen Beitrag teilen

Themen in diesem Beitrag