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Gernot Fraydl ist 85

Einst Tormann-Legende, von 1982 bis 1984 Sturm-Erfolgstrainer, feiert Gernot Fraydl am 10. Dezember einen runden Geburtstag.

Hero im Tor der Österreicher

Er war der Hero im Tor der Österreicher in den frühen 1960er-Jahren: Gernot Fraydl, geboren am 10. Dezember 1939. Der Deutschlandsberger, Sohn eines Steuerberaters, galt schon mit 16 als großes Tormanntalent. Jetzt feiert der Sturm-Erfolgstrainer von 1982 bis 1984 seinen 85er.

Im Sommer 1956 nahm Sturm den 17-Jährigen aufs Trainingslager nach Jugoslawien mit, ein Transfer schien nur eine Frage der Zeit. Doch dann hatte Sturm Finanzprobleme – und Fraydl landete 1957 beim GAK.

Gernot Fraydl mit legendären Trainerkollegen und Ex-Präsident Franz Gady. © GEPA pictures

Der Panther von Moskau

Die steile Karriere ging rasch weiter: 1961 holte „Sir“ Karl Schlechta Fraydl zur Wiener Austria, wo er auf Anhieb einschlug. Der damalige Teamchef Karl Decker holte den blonden Gernot ins Nationalteam, das damals einen ungeheuren Erfolgslauf hinlegte. Der 21-jährige Fraydl war der Panther von Budapest und von Moskau, wie ihn die legendären Radio-Kommentatoren Heribert Meisel und Edi Finger titulierten. Das Team Fraydl; Trubrig, Stotz, Strobl (Hasenkopf); Ing. Hanappi, Koller; Nemec, Hof, Buzek, Senekowitsch (Flögel), Rafreider war unbezwingbar. Insgesamt spielte Fraydl 27 Mal im Nationalteam. Nach Austria war er Goalie bei Wacker Innsbruck, Schwarzweiß Bregenz, bei den Philadelphia Spartans, den St. Louis Stars, bei Hertha Berlin, 1860 München und zuletzt bei der Vienna.

In Deutschlandsberg, wo er ab 1972 das heute von seinem Sohn geführte Moorbad Schwanberg übernahm und ausbaute, ließ er seine Karriere ausklingen und war dann dort auch als Trainer tätig.

Fraydl mit Robert Pflug. © Sturm-Archiv

1982 Trainer bei Sturm

Im Sommer 1982 endete bei Sturm die Erfolgsära Otto Baric. Präsident Franz Gady wagte nach dem erfolgreichen Experiment mit Dr. Günter Paulitsch (1977 – 1980) einen neuerlichen Versuch: Der als Trainer unbeschriebene Gernot Fraydl übernahm die Sturmtruppe.

In der 16er-Liga 1982/83 feierte er schöne Erfolge und landete am Ende mit 37 Punkten auf Rang vier, was die UEFA-Cup-Qualifikation bedeutete. Höhepunkt des Jahres war die Heimkehr in die Gruabn Ende Oktober 1982.

Fraydl mit Hans Rinner. © GEPA pictures

Ein Sturm-Märchen

Der Herbst 1983 sollte dann zu einem Märchen werden. Die Truppe Saria; Schauss, Pichler, Steiner, Feirer (Grössinger); Thonhofer, Breber, Hörmann (Marko, Peter Huberts, Bergaus); Bakota, Szokolai, Jurtin stand in der Meisterschaft bis zum Dezember ganz an der Spitze. Und im UEFA-Pokal sorgten Gernot Fraydl und sein Kotrainer Robert Pflug für Furore: Aufstieg gegen Sportul Studentesc Bukarest, dann die Sensation gegen Hellas Verona (2:2 in Verona, 0:0 vor vollem Haus in Liebenau), der nächste Aufstieg gegen Lok Leipzig bei eisigen Temperaturen – und das das knappe Aus im Viertelfinale gegen Nottingham Forest (0:1 in England, 1:1 nach Verlängerung in Graz) durch einen harten Elfmeter in der Verlängerung durch den sowjetischen Schiri Yuschka.

Jubilar Fraydl mit Werner Gregoritsch. © GEPA pictures

Sturm-Geschichte geschrieben

Im Frühjahr 1984 endete die Ära Fraydl zu früh, die damalige Klubführung nach dem Gady-Abgang konnte sich nicht zu einer Vertragsverlängerung durchringen, da auch Robert Pflug auf den Chefsessel drängte.

Insgesamt hat Gernot Fraydl in den zwei Jahren Sturm-Geschichte geschrieben. Zum 85er wünscht ihm die Sturmfamilie viel Gesundheit und noch viele schöne Jahre.

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