Profis

Die heiße Phase

Abwehrchef Gregory Wüthrich ist ein absoluter Fels in der Brandung und besticht durch konstant starke Leistungen – der 29-jährige Schweizer im Interview über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.

Sturms Rückennummer fünf ist ein Führungsspieler durch und durch und spornt seine Kollegen zu Höchstleistungen an. © GEPA Pictures

Gregy, wie würdest du den Start 2024 beschreiben?

Ich denke, dass wir mit dem Start wirklich zufrieden sein können. Unser Ziel war es fürs Erste, dass wir weiterhin in allen drei Bewerben vertreten sind und das ist uns mit dem Aufstieg gegen Slovan auch gelungen. Wir haben uns zwar gegen Lille geschlagen geben müssen, aber ich denke, dass man von einem sehr gelungenen Start sprechen kann.

Du stehst jetzt bei 139 Partien für Sturm, so viele hast du noch nie für einen Verein bestritten – was bedeutet dir diese Zahl?

Mir bedeutet das natürlich sehr viel, dass ich für Sturm Graz die meisten Partien für einen Verein absolviert habe. Das zeigt auch, dass ich mich persönlich weiterentwickelt habe und ein Spieler geworden bin, der sehr stabil ist. Es ist bisher eine wirklich erfolgreiche und schöne Zeit und ich hoffe natürlich, dass es in dieser Tonart weitergeht.

Bleiben wir gleich dabei: Läuft alles nach Plan, könntest du in dieser Spielzeit noch die 150-Spiele Schallmauer knacken und somit auf dem besten Weg zur Sturm-Legende sein – was würde dir das wiederum bedeuten?

Ich würde mich natürlich sehr freuen, in dieser Saison noch die 150-Spiele Marke zu knacken, da muss aber auch noch einiges zusammenlaufen. Das ist aber auch sicher etwas, auf das ich hinarbeite und es würde mir natürlich sehr, sehr viel bedeuten, als potenzielle Sturm-Legende angesehen zu werden. Es wäre eine große Ehre für mich, wenn ich diesen Status erreichen würde. Es bestätigt mich, dass ich hier in Graz eine sehr, sehr gute Zeit habe, auf die ich auch nach meiner aktiven Karriere mit Freude zurückblicken werde.

Wir sind national in beiden Bewerben sehr gut dabei, was denkst du ist heuer für uns möglich?

Ich denke, dass sehr viel drinnen ist. Die Erwartungshaltung von außen ist hoch und auch wir haben hohe Ansprüche an uns selbst. In der Meisterschaft sind wir knapp hinter Salzburg und werden hier versuchen, so lange wie möglich dranzubleiben. Es liegt natürlich auf der Hand, dass es einmal Zeit für einen neuen Meister wäre (lacht), auch wenn Salzburg natürlich der Favorit ist und bleibt. Im Cup ist das Ziel einfach und klar: Wir wollen unseren Titel verteidigen.

Es bestätigt mich, dass ich hier in Graz eine sehr, sehr gute Zeit habe, auf die ich auch nach meiner aktiven Karriere mit Freude zurückblicken werde.“

Gregory Wüthrich
Gregory Wüthrich zeichnet vieles aus: Kopfballspiel, Stellungsspiel, Spieleröffnung oder wie hier unwiderstehliche, saubere Tacklings. © GEPA Pictures

Du hast vom 27.10.14 bis 13.03.2015 die Spitzensportler-Rekrutenschule besucht – was kann man sich darunter vorstellen?

Die Spitzensportler Rekrutenschule ist einfach nur eine abgekürzte Version von der Militär-Ausbildung, die du in der Schweiz machen musst. Sie ist vergleichbar mit dem Bundesheer in Österreich. Da hatte ich sechs Wochen Grundausbildung. Das ist in der Schweiz Pflicht und für Sportler die abgekürzte Version.

Du wirst ja demnächst Papa – wie hast du dich auf den neuen Lebensabschnitt als Vater vorbereitet?

Ich freue mich riesig, Papa zu werden. Meine Verlobte bereitet sich sehr gut darauf vor, liest viel, informiert sich und gibt mir das alles weiter. Wir freuen uns sehr darauf. Es gibt mir viel Sicherheit, wie meine Verlobte mit der Schwangerschaft umgeht. Sie macht es sehr, sehr toll und das gibt mir dann auch ein beruhigendes Gefühl.

Bleiben wir in der Zukunft: Im Sommer steht die EM an, einen Anruf von Nati-Trainer Yakin würdest du nicht wegdrücken, oder? Was würde dir eine Einberufung bedeuten?

Einen Anruf von Herrn Yakin würde ich natürlich nicht wegdrücken. Die Einberufung würde mir einfach alles bedeuten. Es wäre natürlich wunderschön, wenn ich in meiner Karriere doch noch einmal für die Schweiz auflaufen könnte. Ich war in letzter Zeit im erweiterten Kader, bin aber noch nicht darüber hinausgekommen. Ich weiß natürlich auch, dass die Konkurrenz auf meiner Position sehr groß ist. Damit weiß ich aber umzugehen und verstehe auch, selbst dementsprechend nicht lockerzulassen. Auch wenn es jetzt nicht für die EM reichen sollte, ist es für mich trotzdem das Wichtigste, meine Leistungen für Sturm Graz zu bringen, dann werden wir sehen, ob es vielleicht irgendwann noch einmal reichen wird, dabei zu sein.

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