Mit drei Stunden Verspätung wurde das Sonntagsmatch der ADMIRAL 2. Liga zwischen dem SK Sturm Graz II und dem SKN St. Pölten angepfiffen. Grund: Der in der Vornacht gefallenen Schnee musste erst aus dem Gleisdorfer Solarstadion geschaufelt werden. Die Wartezeit konnte den Gästen aus Niederösterreich nichts anhaben, sie siegten mit 2:0 und holten sich so die Tabellenführung zurück.

Es hieß Improvisieren
Warten hieß es für Kicker, Betreuer und Fans, bis die Verschiebung des Spieles zwischen Sturm II und St. Pölten auf 13.30 Uhr feststand. Die Sturm-Delegation reiste kurzerhand heim nach Messendorf, wo das Kantinenteam um Daniel Oswald flott Nudeln für ein vorgeschobenes Menü um 11 Uhr aus dem Topf zauberte. Die dreistündige Verspätung hatte auch ihr Gutes, denn für den über Nacht erkrankten Mo Fuseini konnte Peter Kiedl nachnominiert werden. Mit Fuseini fehlten Sturm neben den gesperrten Spielern Noah Eyawo und Luka Maric gleich drei Mann der Stammelf. Einspringen durfte Senat Mustafic, der so sein Zweitliga-Debüt feierte, ebenso befand sich Leon Grgic in der Startelf. Der blutjunge Angreifer hatte am Vortag sein Bundesliga-Debüt gefeiert und machte mit einem Stangentreffer von sich reden. Im Tor vertrat der erst 16-jährige Elias Lorenz den gesperrten Maric.

Starker Sturm-Keeper
Das Match begann bei tiefen Temperaturen mit leichtem Schneetreiben, das aber keine Probleme mehr darstellte sollte. Mehr Probleme bereitete den Gastgebern der SKN St. Pölten, der das Spiel mit Fortdauer der ersten Spielhälfte immer mehr in die Hand bekam. Ein Schussversuch von Sandro Schendl, der weit über das Tor flog, sollte die einzige Möglichkeit des SK Sturm II vor der Pause bleiben. Mehr Chancen fanden eindeutig die Niederösterreicher vor, aber der junge Grazer Tormann Lorenz blieb cool und verhinderte mit tollen Reflexen einen möglichen Rückstand. Einmal bei einem Kopfball von Ramsebner aus kurzer Distanz (25. Minute), kurz darauf scheiterte Barlov per Kopf an Lorenz. Auch mit einem Freistoß der St. Pöltener von der Sechzehnmetermarke hatte der Grazer Tormann keine Probleme. So ging es torlos in die Halbzeitpause.

Die Theorie bewahrheitete sich
Gleich nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste ihr Visier besser eingestellt. Eine Flanke in der 54. Minute wurde von Silue, der am Fünfer freistehend zum Ball kam, mühelos verwertet, 1:0 für Niederösterreicher. Gleich darauf folgte die erste nennenswerte Möglichkeit für Sturm, St. Pölten-Tormann Stolz konnte einen feinen Komposch Kopfball aus der Kreuzecke fischen. Dann aber das 0:2, der eingewechselte Scharner zog aus 20 Metern ab, der Ball wurde noch leicht abgefälscht und kullerte von der Stange über die Linie, der Rettungsversuch kam zu spät. In der 85. kam der Koreaner Doan Lee zu seinem Debüt im Sturm-Dress, am Ergebnis konnte aber auch er nichts mehr ändern.
Mit dieser Niederlage bewahrheitete sich einmal mehr die Theorie, die von Sturm-II-Trainer Thomas Hösele aufgestellt wurde. Der Coach meinte, dass in der engen 2. Liga zumeist jene Mannschaft gewinnt, die mit 1:0 in Führung geht. Sturm II betreffend war das gegen St. Pölten jedenfalls zum dreizehnten Mal in 16 Spielen der Fall.
SK Sturm Graz II 0:2 (0:0) SKN St. Pölten
Aufstellung SK Sturm Graz II:
Lorenz – Mustafic (85. Lee) – Ostermann – Komposch – Grube – Saurer – Schendl – Stückler – Karner (60. Ilic) – Grgic – Toth
Aufstellung SKN St. Pölten:
Stolz – Bauer – Ramsebner – Carlson (89. Salamon) – Keiblinger – Conte – Messerer – Barlov (46. Montnor) – Monzialo (46. Scharner) – Silue (79. Wisak) – Hartwig
Tore: 0:1 Silue (54.), 0:2 Scharner (63.)
Gelbe Karten: Grube, Grgic, Komposch; Barlov, Monzialo, Carlson
Schiedsrichter: Daniel Pfister
Solarstadion Gleisdorf, 200 Zuschauer
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