Die SK Sturm Graz Damen belegten nach einer starken Saison den dritten Platz und qualifizierten sich so für den neu geschaffenen Europacup. Cheftrainer, Kapitänin und Sportdirektor blicken auf eine Spielzeit zurück, die die schwarz-weiße Familie sehr wohlwollend in die Zukunft blicken lässt.
Umbruch und Leistungsschwankungen
Im Sommer 2024 gab es bei den Sturm Damen einen großen Umbruch – acht Spielerinnen stießen neu zum Verein, sieben verließen Graz. Das Projekt, welches Sportdirektor Michael Erlitz und das Trainerteam rund um Sargon Duran und Tode Djaković im Sommer 2023 begannen, ging in's zweite Jahr. Eine der Hauptaufgaben zu Saisonbeginn war es, die Mannschaft zu formen und die neuen Akteurinnen einzugliedern. Dies gelang auch relativ schnell. Zum Saisonstart ging es für die Grazerinnen nach Oberösterreich zur SPG FC Blau-Weiß Linz / Kleinmünchen. Diese Partie war ein erster Fingerzeig der Steirerinnen, wo es in dieser Saison hingehen sollte – man nahm beim souveränen 3:0 Auswärtserfolg drei Zähler mit in die Heimat. Wie es aber bei einem zu einem nicht unwesentlichen Teil neu zusammengestellten Team der Fall ist, braucht es einfach Zeit und Spiele, um die so wichtige Konstanz zu entwickeln. Bereits wenige Tage später verloren die Sturm Damen beim Heim-Auftakt gegen die Austria Frauen mit 1:2. Auf diese Niederlage folgte ein klarer Cup-Erfolg und – wie es in einer Phase mit Leistungsschwankungen üblich – wieder eine Niederlage, 0:3 musste man sich dem Serienmeister aus St. Pölten geschlagen geben. Jedoch merkte man dem Team rund um Kapitänin Sophie Maierhofer an, dass die Leistungen – egal, ob Sieg, Unentschieden oder Niederlage – immer ein kleines Stück besser wurden. In den nächsten drei Liga-Partien holten die schwarz-weißen Mädels gegen Altach, die Vienna und den LASK sieben von neun möglichen Punkten. Man war auf dem besten Weg, eine Serie zu starten, doch es sollten wieder Leistungsschwankungen eintreten: Man verlor gegen den USV Neulengbach 0:1 und kam gegen den FC Bergheim nicht über ein 0:0 hinaus. Doch die Entwicklung sollte unaufhaltsam weitergehen.
Nackenschlag, Trainerwechsel & Jahresabschluss
Training für Training, Woche für Woche und von Spiel zu Spiel – die Steirerinnen machten kleine Schritte, die in Summe zu großen werden sollten. Am 03. November bekam das Grazer Publikum am Verbandsplatz zum ersten Mal ein Gesicht von den Sturm Damen zu sehen, dass in dieser Deutlichkeit und mit diesem Nachdruck bis dorthin nur ansatzweise zu erkennen war. Die SPG FC Lustenau/ FC Dornbirn war zu Gast und sah von der ersten Minute weg keinen Ball. Elisabeth Brandl, Marie Spieß und Co. ließen Ball und Gegner laufen und gewannen hochverdient mit 3:0, wobei dieser Erfolg noch höher ausfallen hätte können, wenn nicht sogar müssen. Nur drei Tage später zog man knapp, aber verdient in die nächste Cup-Runde ein, bis der letzte echte Nackenschlag dieser Saison folgen sollte. Am 10. November musste man sich in einer äußerst mauen Partie dem FC Blau-Weiß Linz/Kleinmünchen zu Hause mit 0:1 geschlagen geben. Fünf Tage später kam es dann zu einer weiteren Rochade bei den schwarz-weißen Damen. Trainer Sargon Duran wechselte ins Trainerteam der Kampfmannschaft und Co-Trainer Tode Djaković übernahm bei den Sturm Damen die Position des Cheftrainers. Die letzten drei Spiele im Jahr 2024 sollten sehr erfolgreich verlaufen – gegen die Austria Frauen holte man am Verteilerkreis beim 0:0 einen Punkt, den USV Neulengbach schlug man mit 1:0 und bei den SKN St. Pölten Frauen holte man einen hochverdienten Zähler – beim 1:1 ließ man mehrere hochkarätige Chancen auf den Sieg liegen. So ging es mit einem guten Gefühl in die Winterpause, das Saisonziel, nach dem Grunddurchgang unter den ersten vier zu sein, war in Griffweite.
Klatsche, Achtungserfolge und Konstanz
Das erste Pflichtspiel des Jahres 2025 sollte eine Lehrstunde für die Grazerinnen werden. In der Merkur Arena setzte es im Frauencup-Viertelfinale gegen St. Pölten eine 0:5 Klatsche. Von der ließen sich die Grazerinnen aber nicht unterkriegen und schlugen eine Woche später die First Vienna in einem richtungsweisenden Spiel mit 2:1. Darauf folgte ein 3:1 beim SCR Altach und die letzte schwächere Leistung der Saison – 2:1 verlor man beim LASK. Ab der kommenden Partie sollten die Steirerinnen aber konstant zeigen, was in ihnen steckt. Ein Sandra Jakobsen-Doppelpack gegen den FC Bergheim fixierte den 4. Platz nach dem Grunddurchgang und den damit verbundenen Einzug in die Meistergruppe. In der Meistergruppe duellierten sich die Sturm Damen mit der Austria, St. Pölten und der Vienna. Der Auftakt verlief mit einem 1:0 Sieg gegen die Vienna ideal – Platz drei und der damit verbundene Europacup rückte ein Stückchen näher. Eine Woche später musste man sich dem alten – neuen Meister aus St. Pölten geschlagen geben, im Austria-Doppel holte man jedoch beeindruckende vier und sechs Zählern und war dem ganz großen Saisonziel – Platz drei – zum Greifen nahe. Am 10. Mai war es schließlich soweit und die schwarz-weißen Mädels fixierten mit dem zweiten 1:1 der Saison 2024/25 gegen St. Pölten Platz drei. Auch wenn man das letzte Saisonspiel, in dem es um nichts mehr ging, verlor, wurde anschließend gebührend gefeiert.
Weichenstellung
Nach der erfolgreichen Saison 2024/25 ist vor der Saison 2025/26 und Michael Erlitz und sein Team arbeiten bereits fleißig am Kader für die kommende Spielzeit. Viele Abgänge mussten die Grazerinnen bis dato nicht hinnehmen, im Gegenteil: Zwei Neuzugänge stehen einigen wichtigen Vertragsverlängerungen gegenüber. Somit sieht es Stand heute so aus, dass das Team, dass sich vor allem im Frühjahr so richtig eingegroovt hat, zusammenbleiben und ab dem Spätsommer wieder voll angreifen wird. Die schwarz-weiße Fußball-Familie kann sich somit auf eine spannende und hoffentlich erfolgreiche Saison 2025/26 freuen!
Hohe Zufriedenheit und hervorragende Perspektiven
Sportdirektor Frauenfußball Michael Erlitz über die abgelaufenen Saison:
„Die Saison, die hinter uns liegt, war in jeder Hinsicht äußerst erfolgreich. Nicht nur konnten sämtliche sportlichen und strukturellen Ziele erreicht werden, in vielen Bereichen haben wir unsere eigenen Erwartungen sogar übertroffen. Besonders erfreulich ist, dass die langfristige Strategie, die ich im Jahr 2023 gemeinsam mit dem Team erarbeitet habe, nun immer deutlicher Früchte trägt. Sie zeigt, dass nachhaltige Entwicklung und strategische Klarheit entscheidende Faktoren für unseren Fortschritt sind. Der jüngst geschaffene Europacup bietet uns nun die außergewöhnliche Möglichkeit, unsere positive Entwicklung auch auf internationalem Terrain fortzusetzen. Diese neue Bühne wird es uns erlauben, weitere wertvolle Erfahrungen zu sammeln und unsere Spielerinnen, wie auch das gesamte Umfeld, auf ein neues Niveau zu heben.“
Trainer Tode Djaković ist ebenso äußerst zufrieden:
"Die Saison 2024/25 war geprägt von Zusammenhalt, Entwicklung und Mentalität. Trotz vieler Herausforderungen - personell wie strukturell - hat sich die Mannschaft konstant weiterentwickelt und mit großem Einsatz den 3. Platz gesichert! Besonders stolz macht mich die Art und Weise, wie das Team in der Playoff-Phase aufgetreten ist: fokussiert, mutig und geschlossen - am Ende Platz 2 hinter dem SKN.
Ich bin sehr stolz auf das, was diese Mannschaft geleistet hat. Was zählt, ist nicht nur der Tabellenplatz, sondern der Weg dorthin!
Jetzt heißt es: regenerieren, reflektieren - und dann mit voller Energie in die neue Saison. 2025/26 wird sportlich nochmal intensiver, wir werden auf drei Fronten gefordert sein. Dafür braucht es erneut Klarheit, Bereitschaft und unsere Stärke als Einheit!"
Kapitänin Sophie Maierhofer:
"Ich denke im Großen und Ganzen können wir sehr zufrieden auf die Saison zurückblicken. Es war teilweise schon eine herausfordernde Saison, mit einigen Verletzungen und dem Trainerwechsel, aber ich finde, dass wir dadurch als Mannschaft noch mehr gewachsen und enger zusammengerückt sind. Schlussendlich haben wir unser ausgeschriebenes Saisonziel, ins obere Play Off zu kommen, geschafft, dann mit guten Leistungen in der Meistergruppe bestätigt und mit der Europa League Qualifikation sogar noch übertroffen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft!"
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